"Wenn Sie was ordentliches gelernt haben, dann brauchen Sie keine drei Minijobs", sagt Peter Tauber - und erntet dafür Kritik auf Twitter.
Peter Tauber gilt als deutscher Twitter-König. Kaum ein Tag vergeht, an dem sich der CDU-Generalsekretär nicht über die Kurznachrichtenplattform äußert. Ein Tweet über das am Montag vorgestellte Wahlprogramm von CDU/CSU, in dem die Partei von Kanzlerin Angela Merkel Vollbeschäftigung bis 2025 verspricht, wird ihm nun zum Verhängnis.
Er twitterte Montagabend einen Kommentar der "Welt" mit dem Titel "‚Vollbeschäftigung‘ ist viel besser als ‚Gerechtigkeit‘". Ein Twitter-User fragte daraufhin: "Heißt das jetzt drei Minijobs für mich?" Der 42-jährige Politiker antwortete umgehend: "Wenn Sie was ordentliches gelernt haben, dann brauchen Sie keine drei Minijobs."
Taubers Kommentar sorgte im Netz für Empörung und wurde binnen Stunden rund 1500 Mal kommentiert. "Schon mal versucht, als Erzieher_in oder in der Pflege eine Familie zu versorgen? Oder sind Menschen in diesen Berufen schlecht ausgebildet?", schrieb eine Nutzerin. "Selbst allein mit 32 Stunden im öffentlichen Dienst mit vier Kindern kommt man kaum über die Runden. Kennen Sie die Nettolöhne der Leute?", hieß es in einem anderen Kommentar. Andere Nutzer verwiesen auf die Zweit- und Drittjobs und dementsprechend hohe Einkommen von Bundestagsparlamentariern. "Ein Tweet aus dem Penthouse des Elfenbeinturm", kritisierte ein weiterer Nutzer.
Selbst nach der Kritik beharrte Tauber jedoch auf seiner Position und legte auf Twitter nach: "Fakt ist doch: Nur mit einer guten Ausbildung verdient man genug, damit man nicht drei Mini-Jobs braucht, um über die Runden zu kommen." Auch hier ließ die Kritik nicht lange auf sich warten. Erst am Dienstagvormittag entschuldigte sich der Christdemokrat: "Wer drei Minijobs braucht, um über die Runden zu kommen, der hat es nicht leicht. Und ich wollte niemandem zu nahe treten, der in so einer Situation ist."
(red.)