Serie Agentin Tamara Jagellovsk ließ in "Raumpatrouille Orion" den Extraterrestrischen keine Chance.
Wer um Himmels willen hatte sich diesen Namen ausgedacht? Tamara Jagellovsk hieß die unterkühlte und selbstbewusste russische Agentin in der Kultserie „Raumpatrouille Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion“. Ach ja, es war ja noch die Zeit des Kalten Krieges. Die Frau mit ihrem blonden Pagenkopf, die da durch die galaktischen Weiten düste, war nicht nur für die Männer der eigentliche Star der Serie. Auch für die Frauen. Kam ja nicht oft vor in den 60-er Jahren, dass eine emanzipierte Frau den Männern in einer Fernsehserie zeigte, wo es langging.
Sie wurde gespielt von Eva Pflug, einer Schauspielerin, von der man davor und danach nichts mehr zu hören bekam. Sie selbst vermutete, dass männliche Besetzungsbüros mit emanzipierten Frauen nicht viel anfangen konnten. Sie fühlten sich vielmehr bedroht.
Wir basteln ein Raumschiff!
Ihr männlicher Partner in der Serie war als „Commander“ McLane Dietmar Schönherr, die Serie machte ihn berühmt. Passiert ist in den wenigen Folgen, die in Deutschland 1966 und in Österreich 1967 erstmals ausgestrahlt wurden, eigentlich verdammt wenig. Keine Actionszenen, die Dekoration schlicht lächerlich, sie war billigst aus Haushaltsutensilien zusammengesetzt. Wir basteln ein Raumschiff!
Die meiste Zeit stand die Crew in einem sterilen Kontrollraum herum, wirkte überfordert, bis sich einer aufraffte und einen Befehl gab, um die Gefahr von extraterrestrischen Angreifern, die nie so wirklich sichtbar wurde, zu bannen. Ja, und da war da noch diese komplizierte Sache zwischen Mann und Frau, die nur angedeutete, prickelnde Erotik zwischen dem Commander Dietmar Schönherr, der meist nur trotzig die Lippen stülpte, wenn sie sich als „Sicherheitsoffizier“ zu viel herausnahm, und Tamara, die ihn nie auch nur in die Nähe ließ. Keine Umarmung, keine Berührung. Die Frau strahlte mit ihren eisgrünen Augen nur kühle Intelligenz aus. Ihr Augenaufschlag verschlug dem Gegenüber die Sprache. Kein Wunder, dass junge Frauen damals das Äußere von Tamara Jagellovsk zu kopieren begannen und Coolness zeigten. Ach ja: Die 68-er standen gerade vor der Tür.
Erinnern sie sich?
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