Salzburger ÖVP: "Drei Mandate müssen wir schon machen"

Landeshauptmann Wilfried Haslauer
Landeshauptmann Wilfried Haslauer APA/GEORG HOCHMUTH
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Landeshauptmann Haslauer betont die Einhaltung des Reißverschlusssystems.Mit Blick auf den Landtags-Wahlkampf will er sich für ein Fairnessabkommen stark machen.

Die Salzburger ÖVP hat am Mittwoch ihre Listen sowohl für die Nationalratswahl am 15. Oktober als auch für die kommende Landtagswahl voraussichtlich am 22. April 2018 präsentiert. Das Ziel für die Herbstwahl formulierte Parteichef Landeshauptmann Wilfried Haslauer am Mittwoch bei der Präsentation: "Drei Mandate müssen wir schon machen." Derzeit sitzen zwei Salzburger Schwarze im Parlament.

Und Wirtschaftsbund-Generalsekretär Peter Haubner sowie der Salzburger Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Eßl sollten auch im künftigen Nationalrat wieder vertreten sein. Beide sind 2013 über Direktmandate in ihren Wahlkreisen (Flachgau/Tennengau bzw. Lungau/Pinzgau/Pongau) ins Hohe Haus gewählt worden. Haubner führt die Landesliste an, gefolgt von der Unternehmerin Tanja Graf, die auf Wunsch von Bundesparteichef Sebastian Kurz auf der Bundesliste auf Platz 8 gereiht sein wird. Hinter ihr folgt der designierte Obmann der Jungen ÖVP (JVP) Stefan Schnöll. Sollte Graf den Einzug ins Parlament über die Bundesliste schaffen, könnte dies auch ihm über die Landesliste gelingen. An der Spitze der Liste im Wahlkreis Salzburg-Stadt, in dem die ÖVP zurzeit über kein Direktmandat verfügt, steht Gemeinderätin Marlene Wörndl.

Zehn Abgeordnete in Bezirken auf obersten Listenplätzen

Auch wenn Haslauer heute von einer "guten Mischung aus Erfahrung und Erneuerung" sprach, kann es neue ÖVP-Abgeordnete im Salzburger Landtag ab 2018 fast nur über Mandatszugewinne der Volkspartei geben: Denn zehn der derzeit elf Abgeordneten finden sich in den Bezirken auf den obersten Listenplätzen. Nicht mehr im Landesparlament sein wird Michaela Bartel. Sollte die Salzburger ÖVP nach der Landtagswahl einen zweiten Sitz im Bundesrat erhalten, wird sie diesen einnehmen.

In der Stadt Salzburg führt die Liste der Landeshauptmann an, gefolgt von Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf, ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Mayer und JVP-Landesobfrau Martina Jöbstl, die alle bereits im Landtag sitzen. Neu ist der Listenfünfte Karl Zallinger, ÖAAB-Obmann in der Stadt Salzburg. Im Flachgau folgen auf den Listenersten Landesrat Josef Schwaiger Klubobfrau Daniela Gutschi, Bezirksparteichef Josef Schöchl und Theresia Neuhofer. Der erste Neuling findet sich ebenfalls auf Platz 5, und zwar der Obertrumer Bürgermeister Simon Wallner. LHStv. Christian Stöckl führt die Liste im Tennengau an, ihm folgen Hans Schnitzhofer und Silke Spörk (neu).

Aus dem Pongau verfügt derzeit nur der stellvertretende Klubobmann Hans Scharfetter über ein Mandat, auf der Liste wurden hinter ihm die frühere Obfrau der Landjugend Elisabeth Huber und Günther Kronberger gereiht. Im Pinzgau folgen hinter dem Lantagsabgeordneten Michael Obermoser neu Gertraud Salzmann und der Fuscher Bürgermeister Hannes Schernthaner, und im kleinsten Bezirk Lungau ist das Mandat von Manfred Sampl auch über die Landesliste abgesichert.

Die Erstellung der Listen sei sehr gut über die Bühne gegangen, auch wenn es freilich immer Diskussionen gebe, sagte Haslauer. Besonders wichtig sei ihm die Einhaltung des Reißverschlusssystems gewesen. Für den Landtags-Wahlkampf trete er für eine Begrenzung der Kosten, ein Fairnessabkommen und eine Beschränkung der Plakate mit allen Parteien ein. "Die Leute sollen nicht mit einem Übermaß an werblichen Aktivitäten überfordert werden."

(APA)

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