Nach Freilassung des zweifachen Olympiasiegers Peter Seisenbacher aus der ukrainischen Auslieferungshaft sagt sein Anwalt: „Ich schließe aus, dass er wieder flüchtet.“
Wien. Peter Seisenbacher (57), einer der (einst) prominentesten Sportler Österreichs, soll in Wien wegen des Verdachts des Kindesmissbrauchs vor Gericht gestellt werden – doch Österreichs Justiz kann nur untätig warten. Warten, bis die Ukraine erklärt, warum sie den eben dorthin geflohenen zweifachen Judo-Olympiasieger (Los Angeles, 1984; Seoul, 1988) und Weltmeister (Seoul, 1985) nach 40 Tagen Auslieferungshaft wieder freigelassen hat. Warten, ob die Ukraine den Gesuchten überhaupt ausliefert.
Seisenbachers Grazer Anwalt Bernhard Lehofer (ein zweiter Anwalt ist in Kiew tätig) beruhigt: „Ich bin sicher, ja ich schließe aus, dass er wieder flüchtet.“ Er werde demnächst nach Kiew fliegen, um seinen Mandanten zu besuchen, um sich ein Bild zu machen, so Lehofer. Für die Causa zuständig ist das Kiewer Bezirksgericht Petschersk.