Kanzler Kern sorgt mit seiner Forderung nach einer Beschränkung von Manager-Gehältern bei Unternehmen wie der Nationalbank für Verwunderung. Der OeNB-Chef darf laut Gesetz nicht mehr als der Kanzler verdienen.
Für Verwunderung hat Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) mit seiner Forderung nach einer Beschränkung von Managergehältern in Unternehmen mit Bundes-Mehrheit gesorgt. Denn für das Direktorium der Nationalbank gelte seit Mitte der 1990er-Jahre das Bezügebegrenzungsgesetz, sagte Sprecher Christian Gutlederer. Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny darf daher nicht mehr als der Bundeskanzler verdienen. Das sind derzeit rund 300.000 Euro - während Kern Managerbezüge mit 500.000 Euro deckeln will. Auch in den unteren Ebenen liege die Entlohnung entsprechend unter diesem Wert.
Kern hatte als Beispiele für die Begrenzung ÖBB und Verbund genannt, auf Nachfrage aber bestätigt, dass auch die Nationalbank unter das Regime fallen sollte.
Kritik von den Neos
Die Neos kritisierten indes, dass sich der Kanzler nur auf Bundesunternehmen versteife. Hier sehe man wieder, dass sich Kern in der eigenen Partei - insbesondere in der SPÖ-Hochburg Wien - mit seinem eigenen Wahlprogramm nicht durchsetzen könne, meinte die Wiener Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger. Sonst hätte er eine Deckelung doch gleich auch für alle Beteiligungen der Länder fordern können.
Im roten Wien habe man seit Ewigkeiten unfassbar hohe Gehälter in den stadteigenen bzw. stadtnahen Betrieben: "Bislang hat sich die SPÖ Wien mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, diese auch nur irgendwie anzutasten."
(APA)