Die EU hält das Pflanzenschutzmittel Glyphosat für sicher. Die SPÖ will es verbieten. Stört das Wiens Rennen um die EU-Arzneimittelbehörde EMA?
Wien. Das Liebeswerben der heimischen Politiker um die Ansiedlung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA droht an vorwahltaktischen Spielchen der heimischen Parteien zu scheitern. „Was in Österreich politisch diskutiert wird, bleibt auch in Brüssel nicht unbemerkt“, berichten österreichische Vertreter aus der EU-Hauptstadt der „Presse“. Und von einer ganz besonderen Debatte zeigten sich selbst einige Mitarbeiter der umworbenen EMA verstört.
Konkret geht es um den jüngsten Vorstoß von SPÖ und Grünen, die Neuzulassung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat zu blockieren. Auch von ÖVP-Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter forderte die rote Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner kürzlich „ein klares Bekenntnis gegen eine Neuzulassung“. Der aber ziert sich. Einerseits, weil er die Bauernschaft vertritt, die das Produkt gerne weiter einsetzen würden. Und andererseits, weil es ihm an Grundlagen für eine Ablehnung der Neuzulassung fehlt.