Bike-Sharing-Anbieter Ofo stockt Flotte in Wien deutlich auf

Archivbild: Ofo-Räder in Wien
Archivbild: Ofo-Räder in WienAPA/HERBERT NEUBAUER
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Der chinesische Anbieter stellt in Wien zusätzlich 500 Dreigang-Räder auf. Zudem gibt es Hinweise zum korrekten Parken.

Der Leihrad-Anbieter Ofo stockt seine Flotte in Wien auf: Einen Monat nach dem Start der Testphase im August werden noch einmal 500 Räder verteilt - nämlich vor allem in den Flächenbezirken. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. An den Sharing-Bikes werden auch Informationen zum Thema Parken angebracht.

"Die Testphase war dazu da, um die lokalen Bedürfnisse zu evaluieren und das Nutzerverhalten kennenzulernen", sagte Yanqi Zhang, der Gründer des Unternehmens: "Wir freuen uns sehr, dass unser Angebot in Wien so gut aufgenommen wird. Täglich registrieren sich neue Nutzer und ihr Feedback fällt sehr positiv aus." Zum Auftakt wurden 200 Drahtesel zur Verfügung gestellt.

500 neue Dreigang-Räder im typischen gelben Design werden nun in der Stadt positioniert. Fixe Entlehnplätze gibt es nicht, es handelt sich um ein Free-Floating-System, wie es bereits Carsharing-Anbieter nutzen. Gestartet wird mit der Verteilung im 21. Bezirk. Andere größere Bezirke sollen folgen. "Wir möchten den Bewohnerinnen und Bewohnern ein ebenso bequemes und umweltfreundliches Transportmittel anbieten, wie es in den innerstädtischen Bezirken bereits ausreichend vorhanden ist", so Zhang.

Schloss mittels Handy-App öffnen

Genutzt werden können die Räder in ganz Wien, das auf ihnen montierte Schloss ist mittels Handy-App zu öffnen. Gemeinsam mit der Radlobby Wien hat Ofo zudem eine Parkhilfe mit Richtlinien und Hinweisen zum korrekten Parken von Leihrädern entwickelt. Diese werden im Oktober an allen Rädern angebracht und sollen das widerrechtliche Abstellen und damit mögliche Behinderungen anderer Verkehrsteilnehmer bzw. Passanten verhindern.

Radlobby-Sprecher Alec Hager hielt fest, dass Gehsteige und Radbügel "nicht die erste Wahl" seien. Auf Parkspuren sei es hingegen rechtlich erlaubt, diese seien laut Straßenverkehrsordnung nicht nur Kfz vorbehalten. In Relation zu 680.000 zugelassenen Autos in Wien sollten Leihräder kein Problem darstellen, sie würden auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, befand Hager. Gleichzeitig versprach Ofo, sich an der Bereitstellung von weiteren Fahrradbügeln in der Stadt zu beteiligen. Dazu gebe es bereits Gespräche mit der Stadt, hieß es.

Die kostenlose Nutzung von Ofo wird übrigens bis Ende Oktober verlängert. Danach kostet das Service 50 Cent pro 30 Minuten. Zuletzt haben mehrere Leihradanbieter Wien in ihr Programm aufgenommen.

(APA)

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