Jemen: Dritte westliche Botschaft schließt wegen Terror-Gefahr

Soldaten im Jemen
Soldaten im Jemen(c) REUTERS (Khaled Abdullah)
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Nach den USA und Großbritannien zieht Frankreich nach und schließt seine Botschaft im Jemen. Grund sind Sicherheitsbedenken. Der regionale al-Qaida-Ableger hatte mit Anschlägen gedroht.

Nach den USA und Großbritannien zieht auch Frankreich nach und schließt als dritter westlicher Staat seine Botschaft im Jemen. Auch die japanische Botschaft in Sanaa schloss vorübergehend ihre Visaabteilung, und die deutsche setzte den Amtsverkehr unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen fort.

Die jemenitische Polizei bezog Position vor einer Reihe diplomatischer Vertretungen, darunter die deutsche, die britische, die saudiarabische und die US-Vertretung. Österreich hat in Sanaa nur ein Honorarkonsulat.

Drohungen gegen US-Einrichtungen

Der regionale al-Qaida-Ableger, "al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel", hatten mit Angriffen gegen US-Einrichtungen im Jemen gedroht. Der Anti-Terror-Berater im Weißen Haus, John Brennan, sagte dem Sender CNN am Sonntag, es gebe Hinweise darauf, dass al-Qaida einen Anschlag auf ein Ziel in Sanaa plane, "das unsere Botschaft sein könnte".

Jemenitische Medien berichteten laut BBC am Montag, Sicherheitskräfte hätten sechs Lastwägen voller Waffen und Munition aus den Augen verloren und damit den Terror-Alarm ausgelöst. Britische Regierungsvertreter in Großbritannien und im Jemen dementierten einen derartigen Vorfall aber.

Zwei Kämpfer getötet

Bei einem Einsatz gegen mutmaßliche al-Qaida-Mitglieder rund 40 Kilometer nördlich von Sanaa wurden nach Stammesangaben zwei Verdächtige getötet und drei weitere verletzt. Die jemenitischen Sicherheitskräfte hatten es den Angaben zufolge auf das al-Qaida-Mitglied Nasih al-Hang abgesehen. Bei den Opfern des Einsatzes in der Region Arhab handle es sich um Leibwachen, Hang selbst sei entkommen.

"Al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel" hatte sich zu dem Anschlagsversuch auf ein US-Flugzeug im Landeanflug auf Detroit am ersten Weihnachtstag bekannt. Der Täter, der Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab, war nach eigenen Angaben in einem al-Qaida-Trainingslager in Jemen ausgebildet worden.

(Ag./Red.)

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