Nordkorea wolle keinen Krieg, werde sich aber auch nicht verstecken, heißt es aus dem Außenministerium in Pjöngjang. "Die offene Frage ist: Wann wird der Krieg ausbrechen?"
Die südkoreanisch-amerikanischen Militärmanöver und Drohungen der USA mit einem Präventivschlag führen nach Ansicht Nordkoreas unausweichlich zum Krieg. Das sei eine "fest stehende Tatsache", sagte ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums in der Nacht auf Donnerstag der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zufolge. "Die offene Frage ist jetzt: Wann wird der Krieg ausbrechen?", so der Sprecher weiter. Nordkorea wolle keinen Krieg, werde sich aber auch nicht verstecken.
Das am Montag gestartete, groß angelegte Militärmanöver soll bis Freitag dauern. An der turnusmäßigen jährlichen Übung sollen neben rund 230 Kampfflugzeugen auch 12.000 US-Soldaten teilnehmen. Unter anderem schickten die USA am Mittwoch einen Langstreckenbomber über die koreanische Halbinsel. Der Bomber vom Typ B-1B wurde begleitet von Tarnkappen-Kampfjets F-22 und F-35.
Angesichts der seit Monaten gespannten Lage in dem Konflikt um Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm rief China alle Seiten zur Zurückhaltung auf. Peking plädiert seit langem dafür, dass Pjöngjang seine Waffentests einstellen sollte und die USA im Gegenzug ihre Militärmanöver in der Region aussetzen sollten.
Chinesische Zeitung gibt Tipps im Falle eines Atomangriffs
In der chinesischen Provinz Jilin an der Grenze zu Nordkorea wächst angesichts der Spannungen die Angst vor einem Atomangriff. Eine Zeitung gab ihren Lesern Ratschläge für den Ernstfall. Bewohner sollten etwa ihre Türen und Fenster schließen und ihr Hab und Gut gründlich waschen, riet die Staatszeitung "Jilin Daily" am Mittwoch.
In einem bunten Comic, das an den Kalten Krieg erinnert, empfahl die Zeitung ihren Lesern auch, Gesichtsmasken zu tragen und Jod-Tabletten einzunehmen. Diese sollen verhindern, dass sich radioaktives Jod in der Schilddrüse sammelt.
"Jilin Daily" begründete die Hinweise nicht explizit mit einer Bedrohung aus Nordkorea. Die Provinz war jedoch eine der vier, in der es während Nordkoreas Atomwaffentests im September Erderschütterungen gab. Nachdem das Land damals nach eigenen Angaben eine Wasserstoffbombe getestet hatte, stellte Chinas Umweltschutzministerium in den Provinzen dennoch keine erhöhte Strahlenbelastung fest.
China ist Nordkoreas wichtigster Verbündeter und Handelspartner. Erstmals seit seinem Amtsantritt im Mai wird Südkoreas Präsident Moon Jae-in am Mittwoch kommender Woche nach Peking reisen. Bei dem viertägigen Besuch soll es unter anderem darum gehen, "Nordkoreas Atomproblem friedlich zu lösen", wie Moons Büro am Mittwoch erklärte.
Nordkorea und die Rakete: Drei Generationen, ein Ziel
Das US-Finanzministerium will "maximalen Druck" auf Pjöngjang ausüben. Die Betroffenen spielen angeblich eine wichtige Rolle bei der Raketen-Entwicklung.
Das stalinistische Regime beteuert stets, sein Weltraumprogramm diene rein wissenschaftlichen Zwecken. Doch die internationale Gemeinschaft sieht dahinter getarnte Raketentests.
Nordkorea könne mit seinen Geschützen die Nato-Verbündeten erreichen, warnt Generalsekretär Stoltenberg. Er fordert "maximalen Druck" durch Sanktionen.
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