China: Mann für VPN-Verkauf zu fünf Jahren Haft verurteilt

In China ist man für den Zugang zu gewissen Seiten auf VPN angewiesen.APA/AFP/ANTHONY WALLACE
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Der Chinese verkaufte die Tunnelverbindungen an Tausende Kunden. Die harsche Strafe ist der Höhepunkt einer Kampagne der chinesischen Regierung, das Internet völlig zu kontrollieren.

Ein Mann in China wurde zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er Technologie verkaufte, mit der die sogenannte Große Firewall, die chinesische Webblockade, umgangen werden kann. Zudem sei Wu Xiangyang zu einer Strafe von 500.000 Renminbi (ca. 64.000 Euro) verurteilt worden, berichtet der britische "Guardian" unter Berufung auf die chinesische Staatsanwaltschaft. Dies entspreche der Summe seiner Einnahmen, seitdem Wu mit dem Verkauf von Tunnelverbindungen (virtueller privater Netzwerke, VPN) begonnen habe.

Wu habe seine Dienste von 2013 bis zum heurigen Juni angeboten. Er habe VPN an 8000 ausländische Kunden und 5000 Unternehmen verkauft.

Millionen gerissene Internetnutzer und viele internationale Unternehmen in China nutzen kommerzielle VPN-Tunnel, um die Sperren der Zensur zu umgehen. Die chinesischen Internetkontrolleure zensieren nicht nur Tausende Seiten wie Google, Wikipedia und kritische Nachrichtenmedien wie die "New York Times". Auch soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter, YouTube und Instagram sind in der Volksrepublik nicht zugänglich.

Seit Jahren schon arbeitet die chinesische Regierung daran, auch die letzten Schlupflöcher für VPN-Anbieter zu schließen. Doch seit wenigen Monaten hat Peking seine Bemühungen intensiviert. Im Juli kündigte die kommunistische Regierung an, den Zugang zu nicht registrierten Tunnelverbindungen ab Februar 2018 komplett zu sperren. Wenig später verbannte auch der US-Konzern Apple VPN-Dienste von seinen Geräten. Das harsche Urteil ist nun der bisherige Höhepunkt der von Staatschef Xi Jinping zu Jahresbeginn angekündigten Kampagne, das Internet "aufzuräumen".

>>> Bericht im "Guardian".

(red.)


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