Während KTM von Jahr zu Jahr mehr Motorräder verkauft, sinkt bei der US-Kultmarke Harley-Davidson der Absatz.
Der Motorrad-Kultmarke Harley-Davidson brechen weiter die Käufer weg. Für das laufende Jahr sagte das Traditionsunternehmen am Dienstag einen deutlichen Rückgang der Auslieferungen voraus. Ziel ist es, 231.000 bis 236.000 Motorräder an die Kunden zu bringen. Im vergangenen Jahr waren es noch knapp 241.500. Das war ein Rückgang von fast acht Prozent. Zudem lag die Zahl lediglich am unteren Ende der vom Management in Aussicht gestellten Spanne.
Harley-Davidson spürt seit Jahren, dass die Stammkundschaft immer stärker altert. Die jungen Motorradfahrer achten mehr auf den Preis und können sich für die Marke nur mäßig erwärmen. Im vierten Quartal wurde der Gewinn durch Effekte der US-Steuerreform belastet. Er brach um 82 Prozent ein auf ein Mini-Ergebnis von 8,3 Millionen Dollar. An der Wall Street sprangen massenweise Anleger ab: Die Harley-Aktie stürzte im vorbörslichen Handel um sechs Prozent in den Keller.
Ausgezeichnet läuft es hingegen beim oberösterreichischen Motorradhersteller KTM. Mit 238.334 verkauften KTM und Husqvarna Motorrädern im Geschäftsjahr 2017 hat das Unternehmen von Stefan Pierer die Stellung als größter europäischer Motorradhersteller weiter ausgebaut. Der Absatz wurde um mehr als 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Die Absatzprognose für 2021 wurde erst gestern auf mehr als 360.000 Einheiten angehoben.
Schon im laufenden Geschäftsjahr dürfte KTM demnach mehr Motorräder verkaufen als Harley Davidson. Der "kleine" Unterschied: KTM setzt 1,53 Milliarden Euro um und ist an der Börse 1,6 Milliarden Euro wert. Harley steht für knapp fünf Milliarden Dollar Umsatz, knapp 600 Millionen Dollar Jahresgewinn und 9,3 Milliarden Dollar Börsewert.
KTM fährt weiter auf Rekordkurs - Pierer verkauft Aktien
(Reuters)