Die Temperaturen werden in Österreich noch weiter fallen: Der Zenit wird wohl in der Nacht auf Mittwoch erreicht.
Die Nacht auf Montag war die kälteste dieses Winters in Österreich, der bisherige Tiefstwert an einem bewohnten Ort (Seefeld mit minus 22,7 am 14. Februar) wurde in Flattnitz mit minus 25,4 Grad klar übertroffen. Von allen ZAMG-Messstationen war es mit 30,6 unter dem Gefrierpunkt am Sonnblick am kältesten. Und die Temperaturen werden noch weiter fallen.
Von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik wurden noch weitere bemerkenswerte Werte gemessen: Minus 30,3 am Tiroler Brunnenkogel und minus 26,9 am Dachstein/Gletscher. Von den bewohnten Orten folgen auf Flattnitz St. Michael im Lungau (-25,2), Zeltweg in der Steiermark (-24,3) und Mariapfarr in Salzburg (-24,2). Sogar in Wien wurden auf der Jubiläumswarte minus 15,8 Grad gemessen.
Erste Februar-Rekorde
Die minus 25,2 Grad in St. Michael im Lungau waren dort der seit Beginn der Messreihe im Jahr 1968 tiefste jemals im Februar verzeichnete Wert. Der alte Rekord lag hier bei minus 24,6 Grad am 3.2.1991. Auch die minus 25,4 Grad in Flattnitz in Kärnten sind dort neuer Februar-Kälterekord. Der bisherige Rekord stammte hier vom 27.2.1986 mit minus 23,0 Grad (die Messstation besteht seit 1970, Anm.)
Stellenweise wurden noch nie so spät im Jahr ganztägig so tiefe Temperaturen wie am Montag gemessen. Zum Beispiel lag die Höchsttemperatur am Montag in Reutte in Tirol bei minus 11,6 Grad. Die bisher tiefste Höchsttemperatur zu dieser Jahreszeit (Auswertung für Ende Februar bis März) war hier minus 11,0 Grad am 6.3.1971. Ähnliches gilt für Seefeld in Tirol: Hier kam die Temperatur am Montag nicht über minus 12,3 Grad hinaus. Der bisher tiefste Höchstwert so spät im Jahr war minus 12,2 Grad am 6.3.1971.
Wie geht es weiter?
An dieser Wetterlage wird sich auch in den nächsten beiden Tagen wenig ändern, es bleibt verbreitet kalt und kälter, was zum internationalen Eisbärtag am Dienstag passt. Der Zenit wird laut Hoher Warte wohl in der Nacht auf Mittwoch erreicht: Die Quecksilbersäule kann dann sogar im Osten auf minus 20 Grad fallen.
Ab Donnerstag werden durch ein Tiefdruckgebiet über dem Atlantik über eine Südwestströmung mildere Luftmassen Österreich erreichen. An der Alpennordseite ist Föhn zu erwarten, was tagsüber Plusgrade bringen könnte. Im Osten hingegen bleibt es weiter kalt, Hochnebel über dem Wiener Becken hält die kühle Luft "gefangen", weshalb wir hier mit minus zehn Grad ins Wochenende gehen werden. "Danach ist die Frage, wann die kalte Luft ausgeräumt wird", meinte ein Meteorologe. Dann seien wieder zarte Plusgrade möglich.
Die sibirische Kälte verdanken wir übrigens buchstäblich dieser eisigen Luft aus Russland. Bisher hatten wir in Österreich eher Westlagen, weshalb der Winter eher mild verlaufen war.
(APA)