Fosun will dem Vorarlberger Unternehmen 22 Mio. Euro zuschießen. Die Zustimmung der Kartellbehörden zu der Übernahme steht noch aus. Wirtschaftlich hat sich Wolford im Vorjahr leicht erholt.
Wien/Bregenz. Der chinesische Investor Fosun Industrial will den österreichischen Dessous- und Strumpfhersteller Wolford übernehmen. Fosun und die Hauptaktionäre, zwei Privatstiftungen, wollen einen Kaufvertrag über eine Mehrheitsbeteiligung von rund 50,87 Prozent schließen, teilte Wolford am Donnerstag mit. Der Kaufpreis solle 12,80 Euro je Aktie betragen.
Zur Stärkung der Finanzstruktur sei eine Kapitalerhöhung
unter Wahrung der Bezugsrechte geplant, im Zuge derer Wolford
neues Eigenkapital von insgesamt 22 Millionen Euro zufließen
solle. Die außerordentliche Hauptversammlung, die über die
Kapitalerhöhung beschließen werde, soll voraussichtlich im Mai
stattfinden.
Wolford-Papiere legen zu
Wolford-Aktien legten an der Wiener Börse um gut sieben
Prozent auf 13,7 Euro zu.
Das asiatische Unternehmen ist das größte private Firmenkonglomerat Chinas und wird an der Hongkonger Börse gehandelt. Für Schlagzeilen sorgte Fosun, als der Konzern kürzlich das französische Luxusmodehaus Lanvin übernommen hat - es steckte ebenso wie Wolford in Turbulenzen.
Das Vorarlberger Unternehmen, das knapp 1500 Mitarbeiter - davon
allein 700 am Standort Bregenz - beschäftigt, hat sich im Jahr 2017
wirtschaftlich leicht erholt; der Verlust im ersten Halbjahr lag mit
knapp sechs Mio. Euro unter dem des Vergleichszeitraums des Vorjahres.
Zur Strategie des chinesischen Konzerns gehört es, europäische
Luxusmarken aufzukaufen und an der Hongkonger Börse zu handeln. Zum Fusan-Portefeuille gehört neben Lanvin auch die italienische Dessous-Marke La Perla. An Wolford wird das chinesische Unternehmen dem Vernehmen nach zu 51 Prozent beteiligt - so viel gehörte bisher den Familien Wilhelm und Palmers.
(APA/Reuters)