Mobilfunker befürchten "Fleckerlteppich" bei 5G-Netz in Österreich

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Der schnelle Start in die Konsultationsphase zur 5G-Frequenzauktion sei voreilig gewesen, kritisieren die CEOs von A1, Drei und T-Mobile. Vorher müsse das Telekommunikationsgesetz angepasst werden. Der Telekom-Regulator kontert.

Wien. In Österreich tätige Mobilfunker üben Kritik an der Telekom-Regulationsbehörde. Mit dem "überraschend schnellen" Start in die Konsultationsphase zur 5G-Frequenzauktion habe sie voreilig gehandelt, monieren A1, Drei und T-Mobile. Bis heute gebe es weder eine 5G-Strategie der Regierung noch eine für die Umsetzung notwendige Anpassung des Telekommunikationsgesetzes, kritisieren die CEOs.

Man sei über das Vorgehen des Regulators "äußerst verwundert",
erklärten Marcus Grausam (A1), Jan Trionow (Drei) und Andreas
Bierwirth (T-Mobile) in einer gemeinsamen Aussendung.
"Durch diese Vorgehensweise der Behörde wird dem zuständigen
Ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) die
Möglichkeit für eine sichere Prozesssteuerung des digitalen
Infrastrukturausbaus genommen", heißt es in der Mitteilung. Die
Branche brauche vor der Festlegung des Auktionsdesigns dringend
Investitionssicherheit, die nur durch eine Anpassung des
Telekommunikationsgesetzes geschaffen werden könne.

T-Mobile will "massiv" in Österreich investieren

"Österreich braucht zuerst eine zielgerichtete 5G-Strategie, dann
eine daraus abgeleitete TKG-Novelle und erst im Anschluss die
Frequenzauktion", sagte A1-CEO Grausam. Mit dem Start der
Konsultation werde die Branche aufgerufen, sich jetzt letztmalig zu
den Auktionsdetails zu äußern, noch bevor die Rahmenbedingungen für 5G bekannt seien, kritisierte Grausam.

Mit der aktuellen Vorgehensweise "setzt die zuständige Behörde
nicht die richtigen Akzente", sagte Drei-Chef Trionow.

T-Mobile sei bereit, massiv in den Standort Österreich zu investieren, erklärte Bierwirth und appellierte an die Behörde, "die
richtigen Prozessschritte einzuhalten", um eine "Fleckerlteppich-Lösung" für das österreichweite 5G-Netz und eine Verzögerung beim Ausbau zu verhindern.

Positive Resonanz der Mobilfunker

Telekom-Regulator Johannes Gungl entgegnet: "Der Zeitpunkt der Konsultation ist alles, nur keine Überraschung." Die Regulierungsbehörde habe (nach ausführlicher Konsultation) gemeinsam mit dem Infrastrukturministerium einen "Spectrum Release Plan" geschnürt, dem sich die Behörde verpflichtet fühlt. Dieser Plan habe viel positive Resonanz auch seitens der Betreiber erfahren. Nicht zuletzt weil im europäischen Vergleich eine frühe Vergabe des 5G-Pionierbandes 3,4 bis 3,8 GHz angestrebt wird. Der Plan sieht noch heuer eine Versteigerung dieses Bandes vor.

Bereits im Herbst 2017 wurde von der Regulierungsbehörde angekündigt, dass die Auktion voraussichtlich im Oktober/November 2018 stattfinden wird. Bis zum heutigen Tag gab es dazu keine Kritik seitens der Industrie. In der Folge hat das Infrastrukturministerium rechtzeitig - für die geplante Vergabe in diesem Jahr - die technischen Nutzungsbedingungen für diese Frequenzen an die Behörde übermittelt. Damit dieser Zeitplan gehalten werden kann, muss aber die Ausschreibung spätestens im kommenden Juni erfolgen. "Darüber hinaus passiert die jetzige Konsultation auf ausdrücklichen Wunsch der Betreiber und kann - um den Zeitplan zu halten - nicht später stattfinden", betont Gungl.

(APA)

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