Italien: Lega-Chef will Auftrag zur Regierungsbildung

Matteo Salvini.
Matteo Salvini.APA/AFP/PIERO CRUCIATTI
  • Drucken

Ex-Premier Silvio Berlusconis denkt allerdings nicht daran, Matteo Salvini den Vortritt im Mitte-rechts-Bündnis zu lassen.

Der Chef von Italiens rechtspopulistischer Lega, Matteo Salvini, will Staatschef Sergio Mattarella bitten, ihm einen Auftrag zur Bildung einer Mitte-rechts-Regierung zu erteilen. "Die Mitte-rechts-Allianz ist solide. Wir sind das stärkste Bündnis im Parlament und die Hoffnung der Italiener", sagte Salvini nach Medienangaben am Dienstag. Ein Bündnis mit der Demokratischen Partei (PD) und mit der Fünf Sterne-Bewegung schloss Salvini erneut entschieden aus.

Ex-Premier Silvio Berlusconi erklärte unterdessen, dass er weiterhin der einziger Chef der Mitte-rechts-Allianz sei - obwohl seine Forza Italia bei der italienischen Parlamentswahl am Sonntag von der Lega überholt wurde. Der Mitte-rechts-Block sei der politische Gewinner dieser Wahl und müsse daher bei der Regierungsbildung entscheidend sein, forderte Berlusconi. Dabei beanspruchte er weiterhin die Führungsrolle. "Ich bin für den Erfolg der Lega glücklich. Ich bleibe aber der Anführer der Forza Italia, Regisseur der Mitte-rechts-Allianz und Garant des Zusammenhalts der Koalition", betonte Berlusconi in einer Presseaussendung. EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani soll Regierungschef von Berlusconis Gnaden werden.

(red./APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Italien: Fünf-Sterne-Bewegung siegt in Mafia-Hochburgen

Mit ihrer Ansage gegen Korruption und Mafia-Strukturen erobern die Grillini vor allem den Süden Italiens. Auf Sizilien erringt eine unter Polizeischutz stehende Ex-Mafiosa einen Parlamentssitz.
Der Star des Nordens: Lega-Chef Matteo Salvini bei einem Besuch im süditalienischen Matera.
Außenpolitik

Gespaltenes Italien: Rechtspopulismus und nihilistischer Protest

Die wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede zwischen Norden und Süden des Landes drücken sich nun auch im Wahlergebnis aus: Der Norden stimmte vor allem für die Lega, der Süden für die Fünf-Sterne-Bewegung.
Leitartikel

Die „italienische Revolution“ wird am Realitätscheck scheitern

Die „Grillini“ müssen sich die Hände schmutzig machen, um zu regieren. Offen ist, ob sie sich das antun. Sicher ist: Italien kehrt zurück in die EU-Peripherie.
Analyse

Italien in der Hand der Populisten

Patt nach Wahlen in Italien: Kein Bündnis hat die Stimmen für eine Regierungsmehrheit. Der Ball liegt bei der Bewegung des Exkomikers Beppe Grillo. Ex-Premier Matteo Renzi erklärte seinen Rücktritt.
ITALY-ELECTIONS-VOTE
Außenpolitik

Italien-Wahl: Matteo Renzi als PD-Chef zurückgetreten

Parteipräsident Orfini übernimmt vorläufig die Führung der Sozialdemokraten. Ex-Premier Renzi zog die Konsequenzen aus dem historisch schlechten Wahlergebnis seiner Partei er will als Senator und Parteiaktivist neu anfangen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.