Die Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol warnt: In einem Vergeltungsschlag gegen Syrien können Raketen eingesetzt werden, die im östlichen Mittelmeer Störungen verursachen.
Die Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt (Eurocontrol) mahnt Fluggesellschaften wegen möglicher Luftangriffe in Syrien zu besonderer Vorsicht im östlichen Mittelmeer. Innerhalb der nächsten 72 Stunden könnten Luft-Boden-Raketen und Marschflugkörper eingesetzt werden, und es könne zur Störung von Navigationsgeräten kommen, teilte Eurocontrol am Dienstag im Internet mit.
Zuvor hatten bereits die Flugaufsichtsbehörden verschiedener Länder vor Flügen in den syrischen Luftraum gewarnt. Doch die Mitteilung von Eurocontrol umfasst mit einem Bezug zu der Gegend um Zypern ein größeres Gebiet. Eurocontrol bezog sich auf eine Mitteilung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA).
Die Eurocontrol nennt in ihrer Anweisung das Fluginformationsgebiet (Flight Information Region oder FIR) Nicosia, also das Gebiet um Zypern. Die Warnung gelte vor allem für das östliche Mittelmeer rund um die Insel. Die zypriotische Hauptstadt Nikosia liegt ungefähr 250 Kilometer Luftlinie von Syrien entfernt
Die Lufthansa, zu der auch die heimische Austrian gehört, nimmt die Warnung jedenfalls ernst. "Wir stehen hierzu in engem Austausch mit den Behörden", sagt ein Sprecher dem Branchen-Portal aerotelegraph.com. Der betreffende Luftraum im östlichen Mittelmeer werde von den Fluggesellschaften der Gruppe aber "als proaktive Vorsichtsmaßnahme bereits seit längerem nicht überflogen". Ein AUA-Sprecher besätigte das der Austria Presse Agentur.
Kommt Militärschlag?
Die USA erwägen zusammen mit anderen Ländern einen Militärschlag als Reaktion auf einen mutmaßlichen Chemiewaffen-Angriff in Syrien. Der Westen macht die syrische Regierung und deren Verbündeten Russland dafür verantwortlich. Die Regierung in Moskau hat dagegen erklärt, es habe keinen Chemiewaffeneinsatz in dem Rebellengebiet gegeben. Sie warnte die USA vor einer Reaktion.
Am Montag sagte Trump, die USA werde in den nächsten 24 bis 48 Stunden eine Entscheidung über die Reaktion der USA treffen. Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja warnt: "Ich fordere Sie erneut auf, flehe Sie an, die Pläne zu unterlassen, die Sie derzeit für Syrien entwickeln", wandte er sich an sein US-Pendant, Nikki Haley. "Die Drohungen, die Sie gegenüber Syrien aussprechen, sollten uns ernsthaft Sorgen bereiten, uns allen, denn wir könnten uns an der Schwelle von sehr traurigen und ernsten Ereignissen wiederfinden."
(APA/Reuters)