ORF-Debatte: FP-Chef Strache verteidigt Steger

Kanzler Sebastian Kurz (rechts) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (links ) forderten eine Versachlichung der Debatte.
Kanzler Sebastian Kurz (rechts) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (links ) forderten eine Versachlichung der Debatte.(c) APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Aussagen des Stiftungsrats würden „fehlinterpretiert“.

Wien. Seit Norbert Steger ORF-Journalisten mit der Entlassung gedroht und vom „politischen Endkampf linker Ideen“ im ORF gesprochen hat, steht er als FPÖ-Stiftungsrat heftig unter Beschuss. Auch unter Stegers Kollegen im ORF-Aufsichtsgremium rumort es – mehrere Stiftungsräte haben anklingen lassen, sie würden Steger nicht unterstützen, wenn er (was offenbar geplant ist) im Mai als Vorsitzender des Stiftungsrates zur Wahl steht. Am Mittwoch versuchte die Regierungsspitze zu beruhigen: Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) forderten eine Versachlichung der Debatte.

Kurz betonte die Bedeutung der Pressefreiheit als wesentliche Säule Österreichs – wann immer sie in Gefahr sei, werde er sich zu Wort melden. Strache meinte ebenfalls, Meinungsfreiheit und unabhängige Medien seien besonders wichtig – stellte sich aber hinter Steger: Kritik am öffentlich-rechtlichen ORF müsse möglich sein, meint Strache und nahm Bezug auf den Ausgangspunkt der aktuellen Debatte – die Berichterstattung des ORF über die Ungarn-Wahl: Wenn ein demokratisches Land wie Ungarn als Diktatur dargestellt werde, sei das nicht in Ordnung, so Strache.

Was die an ORF-Korrespondenten gerichteten Entlassungsdrohungen betrifft, glaubt Strache, dass Steger „fehlinterpretiert“ worden sei: „Ich stehe hinter dem Herrn Stiftungsrat, die Attacken bewerten wir unterschiedlich.“ (i. w.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2018)


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