Trump geht auf China zu: Telekomkonzern ZTE soll wieder ins Geschäft

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Er habe das Handelsministerium angewiesen, dem chinesischen Smartphonehersteller ZTE zu helfen, twittert US-Präsident Donald Trump. Die ZTE-Mitarbeiter jubeln.

US-Präsident Donald Trump geht vor Handelsgesprächen auf China zu und will den chinesischen Technologiekonzern ZTE wieder ins Geschäft bringen. Er habe das Handelsministerium angewiesen, dem Unternehmen zu helfen, teilte Trump am Sonntag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. "Zu viele Jobs in China verloren", warnte er dort.

Und Trump bekundete: Er arbeite mit Chinas Präsident Xi Jinping an einer Lösung. Vertreter der chinesischen und der US-Regierung bereiten derzeit Verhandlungen in der US-Hauptstadt Washington vor, an denen auch der chinesische Chefunterhändler Liu He teilnehmen soll.

ZTE-Mitarbeiter jubeln über den Trump-Tweet. Viele verbreiten die Nachricht des US-Präsidenten in den sozialen Medien. "Wow! Breaking good news!", schrieb ein ZTE-Managerauf seinem WeCHat-Account. Die Beschäftigten zeigten sich überrascht und hoffen nun vorsichtig auf eine Wende im Handelsstreit mit den USA. Die guten Nachrichten haben auch die Papiere von Telekom- und Halbleiter-Unternehmen an den Börsen in China angetrieben.

China hat die Bereitschaft von Trump begrüßt, das ZTE vielleicht doch von einer existenzbedrohenden Strafe zu verschonen. "Wir sind der US-Seite für ihre positive Einstellung gegenüber ZTE sehr dankbar", sagte der chinesische Außenamtssprecher Lu Kang am Montag in Peking. Über die Details einer Lösung stehe man mit Washington in engem Kontakt.

ZTE ist nach Huawei der zweitgrößte Smartphonehersteller Chinas. Das Unternehmen musste seinen Betrieb einstellen, nachdem das US-Handelsministerium US-Zulieferern wie Qualcomm oder Intel für sieben Jahre verboten hatte, Bauteile oder Software an ZTE zu verkaufen. Der chinesische Konzern hat die Maßnahmen als inakzeptabel und existenzbedrohlich kritisiert. Hintergrund der US-Strafmaßnahmen ist ein ZTE angelasteter Verstoß gegen Iran-Sanktionen, den der Konzern auch eingeräumt hat. 

(Reuters)

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