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Royals: Frischer Wind für die „Firma“

Prinzessin Elizabeth und Prinz Philip kurz vor ihrer Hochzeit 1947 im Buckingham Palace.
Prinzessin Elizabeth und Prinz Philip kurz vor ihrer Hochzeit 1947 im Buckingham Palace.(c) Bettmann Archive (Bettmann)
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Eine geschiedene Amerikanerin, die in die Windsor-Familie einheiratet: Das weckt Erinnerungen an Romanzen und Ablehnung von Liebesheiraten im englischen Königshaus.

Der britische Außenminister Boris Johnson ist bekannt für seine spitze Zunge, doch seine Schwester Rachel steht ihm in nichts nach. Bereits im November 2016 versuchte sie als Kolumnistin in der „Daily Mail“ Prinz Harry ins Gewissen zu reden: Meghan Markle, die Person, die er auserwählt habe, mag ja ganz „scrumptious“, also „lecker“ aussehen, aber sie sei weit davon entfernt, den „mum test“ zu bestehen. Eine Schwiegertochter mit so einem Charakter würde sie, Rachel Johnson, in ihrem Familienkreis ablehnen. Das habe natürlich nichts damit zu tun, dass die Auserwählte eine ganz bestimmte ethnische Abstammung aufweise („mixed race“), sondern damit, dass sie „racy“ sei, also zu flott und gewagt daherkomme: „Racy is not official wife material.“

Das mag die Kolumne einer Boulevardzeitung sein, doch auch im respektablen „Spectator“ meinte Melanie McDonagh, dass Prinz Harry der Monarchie keinen Gefallen tue, wenn er eine Hochglanz-Schauspielerin (glossy actress) heirate. In früheren Zeiten hätte sich ein Prinz so eine Person als Geliebte genommen, aber das sei es dann auch schon gewesen. Auffällig ist, dass es vor allem Kommentare von Frauen sind. Sie argumentieren bösartig oder, zum geringeren Teil, mitleidig: Es sei klar, dass Ehefrau Meghan dem royalen Schauspiel in absehbarer Zeit entfliehen werde, um sich in einer amerikanischen Talkshow auszuweinen über diese Hölle, in die sie geraten ist.

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