90er-Partys: Eine Ausrede, um ungeniert Netzshirts zu tragen.
„Es wird schöne Maderln geb'n und mir wer'n nimma leben“, heißt es in einem berühmten Wiener Lied. Diese mentale Disposition prädestiniert für säuberlich in Dekaden geteilte Epochenfeste. Die Neunzigerjahre waren die vielleicht letzte Zeit der Sorglosigkeit, umso inniger müssen sie heraufbeschworen werden. Während damals selbst in Wien eher Rare Groove, Soul und Techno regierten, dominieren in den nocturnen Reprisen dieser Tage eher jene Sounds, denen die Connaisseure damals aus dem Weg gingen. Der damalige Trash ist heute Kult. Ihm wird etwa ausgiebig im Wiener Loft gehuldigt, wo schon Anfang 2000 nostalgischer Tanzmusikrückblick betrieben wurde. Am 9. Juni findet dort die nächste Party statt, die alles von Eurodance bis Grunge offeriert.
Wolfgang Strobl, Urgestein der hiesigen DJ-Szene, mischt in seiner Classic-Night im Etablissement Fledermaus im ersten Bezirk in Wien die 80er- und 90er-Jahre-Musik. Unter seinem Nom de guerre Wolfgang von Zorn lässt er dann Gruseltypen von Billy Idol bis Campino von der Leine. Zudem dürfen Nachgeborene zu den kühlen Grooves von INXS bis Depeche Mode zappeln. Classic, die Kultnacht, findet einmal wöchentlich, nämlich freitags, statt.