Südkoreas Präsident reagiert enttäuscht auf Gipfel-Absage

Donald Trump und Moon Jae-in.
Donald Trump und Moon Jae-in.(c) imago/UPI Photo (KEVIN DIETSCH)
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Es sei schwierig, ernste diplomatische Probleme durch den "jetzigen Weg der Kommunikation" zu lösen.

Südkoreas Präsident Moon Jae-in hat enttäuscht auf die Absage des Gipfeltreffens zwischen den USA und Nordkorea durch US-Präsident Donald Trump reagiert. Moon rief die politischen Führer beider Länder nach einer Dringlichkeitssitzung mit Ministern und Beratern in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) in Seoul zu direkten Gesprächen auf.

Es sei schwierig, ernste diplomatische Probleme durch den "jetzigen Weg der Kommunikation" zu lösen, wurde Moon von seinem Büro zitiert. "Ich hoffe, die Länder werden diese Probleme durch einen direkteren und engen Dialog lösen."

Historische Aufgaben nicht hinauszögern

Moon äußerte sein Bedauern, dass das Treffen zwischen Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-n nicht wie geplant am 12. Juni in Singapur stattfinde. "Die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel und ein dauerhafter Frieden sind historische Aufgaben, die nicht abgelegt oder hinausgezögert werden können", sagte Moon in Anspielung auf den Streit um das nordkoreanische Atomprogramm.

Moon hatte sich für einen Gipfel zwischen Trump und Kim eingesetzt. Erst am Dienstag war er in Washington, um mit Trump über die Bedingungen für ein erfolgreiches Treffen in Singapur zu sprechen. Süd- und Nordkorea hatten sich nach den großen Spannungen im vergangenen Jahr mit zahlreichen nordkoreanischen Raketentests und einem neuerlichen Atomtest erst seit Anfang dieses Jahres wieder angenähert. Bei einem Treffen mit Moon Ende April hatte Kim zugesagt, mit Südkorea für eine atomwaffenfreie Halbinsel durch eine "komplette Denuklearisierung" zusammenarbeiten zu wollen.

(APA/dpa)

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