Südkoreas Präsident will Treffen zwischen Trump und Kim sichern

APA/AFP/The Blue House/HANDOUT
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Südkoreas Moon Jae-in hat sich am Samstag auf nordkoreanischem Boden zum zweiten Mal in zwei Monaten mit Kim Jong-un getroffen. Ein Gipfel zwischen dem US-Präsidenten und dem Machthaber wird wieder wahrscheinlicher.

Der südkoreanische Präsident Moon Jae-in und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un sind am Samstag erneut zu einem Gespräch zusammengekommen. Beide hätten sich ausgetauscht, um den Weg für ein Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump zu ebnen, teilte das südkoreanische Präsidialamt am Samstag in Seoul mit.

Moon will demnach am Sonntag über das Ergebnis der zweistündigen Beratungen informieren, die auf nordkoreanischem Territorium kurz hinter der Grenze zwischen beiden Staaten stattfanden. Es war bereits das zweite binnen zweier Monate.

Trump, der den für 12. Juni geplanten Gipfel am Donnerstag abgesagt hatte, erklärte am späten Freitagabend , er halte das Treffen doch noch für möglich. Es habe sehr produktive Gespräche mit Nordkorea darüber gegeben, sich doch zu treffen. Wenn es so komme, werde er Kim wohl wahrscheinlich wie geplant in Singapur sehen. Falls erforderlich, werde das Treffen auch über diesen Tag hinaus ausgeweitet. Erst am Donnerstag hatte Trump das Treffen mit der Begründung abgesagt, Nordkorea sei zuletzt offen feindselig gewesen.

"Wir würden es sehr gerne tun"

Bereits vor seiner Twitter-Mitteilung zum Gipfel hatte Trump Spekulationen über die Rücknahme seiner Absage aufkommen lassen: "Sie wollen es sehr gerne tun. Wir würden es gerne tun", sagte er vor Journalisten. Auch Verteidigungsminister Jim Mattis sagte, der Gipfel könnte klappen. Zunächst seien jetzt aber die Diplomaten am Zug. Laut Magazin "Politico" bereitet sich eine aus 30 Vertretern des Präsidialamts und des Außenministeriums bestehende Vorausdelegation auf die Abreise nach Singapur vor. Dies solle bereits an diesem Wochenende geschehen.

Nordkorea hatte sich von der Gipfelabsage überrascht gezeigt und erklärt, dennoch weiter zu Gesprächen bereit zu sein. "Wir sagen den USA nochmals, dass wir offen sind für eine Lösung von Problemen zu jeder Zeit und in jeder Form", erklärte Vize-Außenminister Kim Kye Gwan. Trump zeigte sich erfreut über die Reaktion Nordkoreas. "Die herzliche und konstruktive Erklärung Nordkoreas ist eine sehr gute Nachricht", schrieb er auf Twitter.

Trump und Kim hatten sich in diesem Monat auf ein erstes Zusammentreffen eines amtierenden US-Präsidenten mit einem nordkoreanischen Staatschef verständigt. Wegen des Atomwaffen- und Raketenprogramms der Führung in Pjöngjang hatten sich beide Seiten in den Monaten davor immer wieder bedroht und beleidigt.

(APA/Reuters)

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