Eine 365-Euro-Jahreskarte für die Ostregion soll laut Maria Vassilakou eine Citymaut verhindern. Das würde laut VOR-Berechnungen 500 Millionen Euro kosten.
Wien Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) sorgte mit der Forderung nach einer Citymaut in Wien für Aufregung. Man würde allerdings keine solchen Maßnahmen benötigen, gebe es eine "365-Euro-Jahreskarte für die Ostregion", erklärte die Politikerin wenig später. Wiens neuer Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) und Niederösterreichs SPÖ-Chef, Landesrat Franz Schnabl, können der Idee einiges abgewinnen. Vassilakou macht Druck: Ab Juni nächstes Jahres müsse das Ticket kommen.
So einfach dürfte das aber nicht werden. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) erteilte dem Vorschlag bei einer Podiumsdiskussion eine Absage: „Wien ist mit Niederösterreich nicht zu vergleichen. Wir sind ein großes Flächenland, die Wege sind für alle Pendler unterschiedlich lang und wir haben keine Einnahmen aus einer Parkraumbewirtschaftung“, erklärt die Landeshauptfrau laut "Kurier".
"Länder müssten 500 Millionen Euro zahlen"
"Ich wüsste nicht, woher wir die finanziellen Mittel nehmen sollten", zitiert der "Kurier" den Verkehrslandesrats Ludwig Schleritzko (ÖVP). Laut dem Verkehrsverbund Ost Region (VOR) "müssten die Länder rund 500 Millionen Euro in die Hand nehmen".
Die drei Bundesländer würde das mögliche Öffi-Ticket finanziell unterschiedlich treffen, da es unterschiedlich hohe Einbußen gebe, es geht aber um erhebliche Preisunterschiede. Als Beispiel nennt der „Kurier“ eine Jahreskarte von Gmünd nach Wien für 2166 Euro. In Wien gibt es bereits ein 365-Euro-Ticket, dennoch würde auch die Stadt finanziell belastet, heißt es von der VOR, die 420 Millionen Euro allein für den Infrastrukturausbau veranschlagt. Konkret gehe es um zweigleisigen Ausbau, Kreuzungsbahnhöfe und das Sicherheitsleitsystem.
(Red.)