Im Nordwesten Chinas unterdrückt die Führung das muslimische Volk der Uiguren mit nie da gewesener Härte. Bis zu drei Millionen Menschen werden nach Schätzungen in Lagern festgehalten. Die UNO schlägt Alarm.
Peking. Bisher wollte die chinesische Führung gar nicht zugeben, wie rabiat sie in ihrer nordwestlichen Provinz Xinjiang gegen die muslimischen Uiguren vorgeht. Nun äußert sie sich konkret dazu – und weist sämtliche Vorwürfe von sich. „Antichinesische Kräfte“ würden aus „politischen Gründen falsche Anschuldigungen“ machen, beklagte sich Lu Kang, Sprecher des chinesischen Außenamts. Und ausländische Medien würden in ihrer Berichterstattung ein „verzerrtes Bild“ liefern. Sie diffamierten damit Bemühungen der Regierung, gegen Kriminalität in Xinjiang vorzugehen.
Die Uiguren in Xinjiang fühlen sich schon seit Jahrzehnten auf ihrem eigenen Boden diskriminiert. Sie sehen die aus dem Osten Chinas zugezogenen Han-Chinesen als Besatzer. Han-Chinesen machen inzwischen die Mehrheit in Xinjiang aus. In den vergangenen Monaten haben die Behörden in der Unruheprovinz die „Sicherheitsvorkehrungen“ jedoch noch einmal massiv verschärft.