Tarifstreit: Billigflieger Ryanair einigt sich mit italienischen Piloten

FILE PHOTO: A Ryanair plane prepares to land at Manchester Airport in Manchester Britain.
FILE PHOTO: A Ryanair plane prepares to land at Manchester Airport in Manchester Britain.REUTERS
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Die Fluglinie verhandelt auch mit der deutschen Vereinigung Cockpit weiter verhandeln. Eine Kostenbremse wolle man nicht akzeptieren.

Der irische Billigflieger Ryanair hat im Tarifstreit mit der Pilotengewerkschaft in Italien eine Einigung erzielt. Die Mehrheit ihrer 300 Mitglieder habe dem Tarifvertrag zugestimmt, teilte die italienische Gewerkschaft der Flugkapitäne, ANPAC, am Dienstag mit.

Vergangene Woche hatte die Airline eine Vereinbarung mit der irischen Pilotengewerkschaft Forsa mit Hilfe eines Schlichters besiegelt, über die deren Mitglieder noch abstimmen müssen. Ryanair-Personalchef Eddie Wilson erklärte, die Gewerkschaften in Deutschland, Großbritannien und Spanien seien zu Treffen in den kommenden Tagen eingeladen, um ähnliche Verträge abzuschließen.

Ryanair verhandelt seit Ende vergangenen Jahres erstmals in der Geschichte der Fluggesellschaft mit Gewerkschaften für Piloten und Kabinenbeschäftigte in mehreren Ländern über Tarifverträge, darunter in Deutschland mit der Vereinigung Cockpit (VC) und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Die Verhandlungen der Pilotenvertretung in Deutschland blieben nach mehreren Terminen ergebnislos. Die VC hatte im August gleichzeitig mit Pilotengewerkschaften in anderen europäischen Ländern einen Tag lang gestreikt.

In Österreich verhandelt die Ryanair-Tochter Laudamotion derzeit ebenfalls über einen Kollektivvertrag mit ihren Beschäftigten. Die Gewerkschaft hofft bis Ende September auf eine Einigung.

In einem Mitgliederschreiben der VC, das Reuters vorlag, beurteilt die Gewerkschaft die Aussichten auf eine Einigung trotz der Kompromisse in Irland und Italien skeptisch. Die Vereinbarung mit der irischen Gewerkschaft sei auf Karrierewege und Regeln zu Versetzungen beschränkt und daher nur ein Teilergebnis. Medienberichte über ein Ende des Konflikts in Irland seien deshalb verfrüht. Die deutsche Gewerkschaft strebt demnach ein Gesamtpaket an mit Verträgen zu Bezahlung, anderen Arbeitsbedingungen und Personalvertretung. "Ohne eine Abkehr von dem Ryanair-Dogma, keine Personalkostensteigerungen zu akzeptieren, macht die Wiederaufnahme von Verhandlungen keinen Sinn."

(APA/Reuters)

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