Warenhaus-Fusion führt wohl zu Kahlschlag bei Kaufhof

Karstadt und Kaufhof sollen unter ein Dach kommen
Karstadt und Kaufhof sollen unter ein Dach kommenAPA/dpa/Martin Gerten
  • Drucken

Immobilieninvestor Rene Benko kann bald den Hobel ansetzen: Banken stimmen dem Vernehmen nach der Fusion der deutschen Warenhausketten Kaufhof und Karstadt zu.

Die Fusion der beiden Warenhausketten Kaufhof und Karstadt wird nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zu einem Kahlschlag beim Kaufhof-Personal führen. Beim Kaufhof würden im Zuge der Zusammenlegung mit dem Konkurrenten 5000 der 20.000 Arbeitsplätze gestrichen, berichtete das Blatt am Donnerstag. Auf die verbleibenden Mitarbeiter komme ein Sanierungstarifvertrag mit schlechteren Konditionen zu.

Der Karstadt-Eigner Rene Benko und seine Signa-Holding sowie der nordamerikanische Kaufhof-Eigner HBC hatten sich bereits Anfang Juli auf eine Zusammenlegung der beiden Ketten verständigt. Nun stimmten auch die Banken der Transaktion zu, sagten mehrere Insider am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Eine Blockade habe bei den Verhandlungen nicht im Raum gestanden. Bereits Ende August hieß es, eine endgültige Einigung auf die Fusion sei nur noch eine Frage von Wochen. Ein HBC-Sprecher wollte diese Angaben nicht kommentieren und verwies auf frühere Erklärungen des Konzerns. HBC hatte Anfang Juli Gespräche mit Signa bestätigt. Ein Signa-Sprecher war nicht zu erreichen.

Benkos Holding Signa solle mit knapp 51 Prozent etwas mehr als die Hälfte der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen bekommen und das operative Geschäft mit ihrem Handelsexperten, dem Karstadt-Chef Stephan Fanderl, managen, hatten Insider Reuters bereits gesagt. Auch die Warenhaus-Immobilien sollen Teil der Übereinkunft sein. Kaufhof-Eigner HBC würden bei dem Deal voraussichtlich knapp eine Milliarde Euro für Benkos Anteil am operativen Geschäft und den Warenhaus-Immobilien zufließen.

(Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

FILE PHOTO: Shop-windows of German department stores 'Karstadt' and 'Kaufhof' in Trier
Unternehmen

Kommt René Benko bei Kaufhof doch nicht zum Zug?

Die Verhandlungen über eine Fusion von Karstadt (Eigentümer ist die Signa-Gruppe von René Benko) und Kaufhof nähern sich der Zielgeraden. Doch nun ist unklar, ob die kanadische Kaufhof-Mutter die Kreditbedingungen der Bank LBBW erfüllt.
Wirtschaftskommentare

Die Kika/Leiner-Tragikomödie

Bei Kika/Leiner verlieren mehr als 1000 Mitarbeiter ihren Job – und das ist wirklich tragisch. Aber muss das Ganze gleich zur Tragikomödie mutieren?
René Benko
Unternehmen

Kika/Leiner baut 1100 Jobs ab

Der neue Kika/Leiner-Eigentümer Signa fährt einen harten Sanierungskurs: 1100 der 5100 Jobs gehen verloren. Leiner in Innsbruck und Wr. Neustadt, Kika in Vösendorf und Spittal/Drau sperren zu.
Deutschlandweit soll es Medienberichten zufolge künftig etwa 60 gemeinsame Standorte von Karstadt und Kaufhof geben.
Immobilien-News

"Kaufhaus AG": 15 Standorte auf dem Prüfstand

Käufer Rene Benko hofft, dass Übernahme gelingt.
Die XXXLutz-Gruppe ist noch größer geworden
Unternehmen

XXXLutz lässt sich Zukauf 270 Millionen Euro kosten

Die XXXLutz-Gruppe hat sich mit dem angeschlagenen südafrikanischen Handelskonzern Steinhoff auf die Übernahme der Anteile an der deutschen Möbelkette Poco geeinigt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.