Kommende Woche gehen die Gespräche in die nächste Runde. Bislkang gab es nicxhts Zählbares. Seitens der Gewerkschaft wolle man sich nun die Vorstellungen der Arbeitgeber zum "KV 4.0" erläutern lassen.
Die Verhandlungen zum Metaller-KV gehen kommende Woche (Dienstag und Freitag) in die dritte und vierte Runde, die Fronten sind verhärtet. Jetzt hat die Arbeitnehmerseite den Wunsch der Arbeitgebervertreter nach einem mehrjährigen oder zumindest 18-monatigen Abschluss ausgeschlagen.
"Das kommt für uns nicht infrage. Das widerspricht auch einer sonst so gewünschten Flexibilität", sagte Karl Dürtscher (GPA-djp) am Rande einer ÖGB-Aktion gegen den "12-Stunden-Arbeitstag" direkt vor dem Haus der Industrie, dem Sitz der Industriellenvereinigung in Wien, am Freitag im Gespräch mit der APA. Man werde sich in den weiteren Verhandlungen in der kommenden Woche aber einmal den von der Arbeitgeberseite gewünschten "KV 4.0" erläutern lassen. Arbeitgebersprecher Christian Knill hatte zuletzt das Ziel der Arbeitgeber für einen "KV 4.0" beworben. Grundsätzlich gehöre der KV entrümpelt. Dazu würde unter anderen Punkten ein längerfristiger Abschluss von zumindest 18, besser aber 24 Monaten gehören, hatte Knill gesagt.
Den Protest direkt vor der Tür der IV erklärte Dürtscher damit, dass sich die Arbeitnehmervertreter mit ihrer "Infoveranstaltung" an die "Besteller" des neuen Arbeitszeitgesetzes wenden würden. Der Gewerkschafter äußerte seinen Unmut darüber, dass sich die Arbeitgeber das Gesetz gewünscht hätten, sich nun aber "an der Politik abputzen" würden, in dem es von ihnen hieße, sie würden keine Kompensationen für das neue Gesetz tätigen.
Proteste gegen 12-Stunden-Tag
Der Protest selber war laut und versperrte einen Radweg. Also waren zwischendurch immer wieder Radler mit langen Gesichtern zu sehen. Die IV hatte sich mit einem "Gegen"-Plakat an einem Erdgeschoßfenster gewappnet, das auf die Sinnhaftigkeit der Arbeitszeitflexibilisierung verweist. Ein weiteres IV-Plakat in der Mitte des Schwarzenbergplatzes - neben Videowall und Plakaten des ÖGB - musste am frühen Nachmittag abtransportiert werden, es war offenbar nicht genehmigt gewesen.
Seit der Änderung des Arbeitszeitgesetzes per 1. September, die einen 12-Stunden-Tag erleichtert und eine 60-Stunden-Woche ermöglicht, gehen die Wogen hoch. Die Arbeitgebervertreter sehen eine notwendige Arbeitszeitflexibilisierung. Die Arbeitnehmervertreter fühlen sich hingegen überrumpelt und übervorteilt. Der ÖGB sieht die Industriellenvereinigung und die Wirtschaftskammer als "Besteller" der entsprechenden Novelle des Arbeitszeitgesetzes, die im Parlament durch die Regierungsparteien ÖVP und FPÖ sowie von den NEOS beschlossen wurde.
Bei allen KV-Verhandlungen im Herbst wollen die Gewerkschaften "zurückholen", was ihnen "genommen worden" sei.
(APA)