Dialogzentrum gerät in die Kritik

SPÖ will nach Fall Khashoggi Abdullah-Zentrum schließen.

Istanbul. Der Fall des mutmaßlich ermordeten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi und die sich „zunehmend verschlechternde menschenrechtliche Lage in Saudiarabien“ stelle das König-Abdullah-Zentrums in Wien infrage, sagte gestern der außenpolitische Sprecher der SPÖ, Andreas Schieder. Das König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog wurde im Oktober 2011 von Saudiarabien, Österreich und Spanien gegründet. Das Zentrum ist schon 2015 stark kritisiert worden, weil es sich nicht zum Fall des saudischen Bloggers Raif Badawi äußern wollte, der wegen eines Plädoyers für Religionsfreiheit verurteilt worden war.

Entsetzt zeigte sich auch Außenministerin Karin Kneissl über den Fall Khashoggi, der ihrer Meinung nach aber nur „der Gipfel des Horrors“ sei. Mittlerweile gebe es über zehntausend politische Häftlinge, kritisierte sie.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.10.2018)

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