Tausende Honduraner, darunter viele Frauen und Kinder, durchbrachen die Grenze zwischen Guatemala und Mexiko. Sie fliehen zu Fuß gen USA. Washington ist alarmiert.
Tausende Migranten aus Honduras haben am Freitag die Grenze zwischen Guatemala und Mexiko durchbrochen. Sie überwanden eine Grenzabsperrung und gelangten auf mexikanisches Territorium, berichtete ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP im Grenzort Tecun Uman. Ihr Ziel sind die USA.
Die Menschen drückten eine Metallabsperrung ein, die ihnen den Durchgang versperrte. Vergeblich versuchten Dutzende mexikanische Polizisten und Soldaten mit Panzerfahrzeugen, die Menge aufzuhalten. Mit "Ja, wir können"-Rufen hatte sich die Menge nach einem angespannten Moment zwischen ihr und einem ersten Polizeikordon in Bewegung gesetzt.
Unter den Menschen sind auch viele Frauen und Kinder. "Ich bin glücklich. Wir tun nichts Böses, wir wollen nur Arbeit", sagte eine Frau, als sie mit einem kleinen Mädchen an der Hand inmitten der Menge die Grenze überschritt.

Kurz zuvor äußerte sich US-Außenminister Mike Pompeo bei einem Besuch in Mexiko besorgt über die Ansammlung Tausender Migranten an der Grenze zwischen dem lateinamerikanischen Land und Guatemala. Es bahne sich eine "Migrationskrise" an, sagte Pompeo am Freitag bei dem Treffen mit seinem mexikanischen Amtskollegen Luis Videgaray mit Blick auf die Lage in Mittelamerika. Er und Videgaray hätten über die Wichtigkeit gesprochen, die Migranten aus Mittelamerika zu stoppen, bevor sie die Grenze der USA erreichten, so Pompeo. Am Vortag hatte US-Präsident Trump gedroht, die US-Grenze zu Mexiko notfalls mithilfe des Militärs zu schließen - um den "Angriff" abzuwehren.
"Migrationspolitik Mexikos bestimmt Mexiko"
Mexikos Außenminister Videgaray betonte die Souveränität seines Landes beim Umgang mit den Migranten. "Die Migrationspolitik Mexikos bestimmt Mexiko", sagte der Außenminister. Das Land kündigte aber an, Migranten ohne die korrekten Papiere nicht weiterziehen zu lassen. Die Menschen aus Honduras benötigen ein Visum, um nach Mexiko einreisen zu können. Eine weitere Möglichkeit ist die Beantragung von Asyl, dieser Prozess kann aber bis zu drei Monaten in Anspruch nehmen.

(APA/AFP)