Die enge Beziehung zwischen Washington und Riad geht weit über Öl, Waffen und Nahostpolitik hinaus. Auch die internationale Rolle des Dollars steht auf dem Spiel.
Als US-Präsident Bill Clinton im Jahr 1993 eine Rede für den Tag der Unterzeichnung eines historischen Abkommens zwischen Israel und den Palästinensern schrieb, musste er drei Zitate einbauen. Eines aus dem Alten Testament. Eines aus dem Neuen. Und eines aus dem Koran. Aber welches? Clinton wandte sich an einen guten Freund: Bandar bin Sultan, den Botschafter Saudiarabiens. Nur wenige Monate waren vergangen seit Clintons erster Angelobung. Aber der ursprüngliche Plan, Bandars Zugang zum US-Präsidenten zu beschränken, war längst vergessen. Wie zuvor unter Reagan und Bush senior sollte Bandar auch in den Clinton-Jahren fast unbeschränkten Zugang zum Weißen Haus haben. Mehr als 20 Jahre später wiederholt sich dieses Spiel.
Im Wahlkampf war US-Präsident Donald Trump als scharfer Kritiker des saudischen Königshauses aufgefallen. Dann, im Amt, drehte sich der Wind rasch. Trumps erste offizielle Auslandsreise führte nach Riad. Sein Schwiegersohn und Berater Jared Kushner dürfte sich prächtig mit dem etwa gleich alten saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, genannt MbS, verstehen.