Hessens Ministerpräsident, ein eher behäbiger Landesvater, mutierte vom Scharfmacher und Vasall Roland Kochs zum Merkelianer.
Wien/Wiesbaden. In der hessischen CDU, geprägt von Hardlinern wie dem erzkonservativen Alfred Dregger und dem nicht um schmutzige Tricks verlegenen Roland Koch, ging es oft robust zur Sache. Diese Schule durchlief Volker Bouffier – als Innenminister ein Scharfmacher. Umso mehr überraschte er, als er 2013 als Ministerpräsident ein schwarz-grünes Experiment einging. Er formte aus der stramm rechten CDU eine bürgerlich-liberale Partei.
Manches war gewöhnungsbedürftig, wie die Idee der Grünen für Radschnellwege. Die Harmonie mit Tarek Al-Wazir, seinem grünen Regierungspartner, verwunderte Bouffier dann aber selbst. „Wir haben gezeigt, dass man ohne Krawall sehr erfolgreich regieren kann“, sagte er an die Adresse der Koalition in Berlin.