Unwetter: Lage in Kärntner Katastrophengebieten weiter angespannt

Aufnahme vom Mittwoch: Assistenzeinsatz des Bundesheeres in Kötschach-Mauthen
Aufnahme vom Mittwoch: Assistenzeinsatz des Bundesheeres in Kötschach-Mauthen(c) APA/BUNDESHEER/CHRISTIAN DEBELAK (CHRISTIAN DEBELAK)
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Die befürchteten Murenabgänge blieben vorerst aus, es hat allerdings wieder zu regnen begonnen. Die Aufräumarbeiten laufen, das Lesachtal ist weiter ohne Zufahrt und weitgehend ohne Strom.

Die Lage in den Kärntner Katastrophengebieten hat sich in der Nacht auf Freitag nicht verschärft, bleibt aber angespannt. Befürchtete Murenabgänge sind ausgeblieben. Die Aufräumarbeiten sollen am Freitag fortgesetzt werden. Im am stärksten betroffenen Bezirk Hermagor werden entlang der Gail weiter Dämme repariert, die Straßen ins Lesachtal blieben weiterhin für den allgemeinen Verkehr gesperrt.

Auch am Freitag hat es wieder zu regnen begonnen. "Ich hoffe, dass der Regen nicht viel stärker wird", sagte der Bezirkshauptmann von Hermagor, Heinz Pansi, am Freitag in der Früh. "Wir versuchen, unser Programm weiter fortzusetzen." Entlang der Gail sollen die Sicherungsmaßnahmen intensiviert werden. Mit Blackhawk-Hubschraubern und der Unterstützung von Baufirmen werden Steine angeliefert, um die rund 200 Meter fehlenden Damms bei Waidegg oberhalb von Rattendorf provisorisch zu wieder herzurichten und den Bereich zu stabilisieren. Pansi: "Niemand gewährleistet uns, dass es nicht wieder Regen in diesem Ausmaß gibt."

Lesachtal: "Fuß der Bundesstraße abgefressen" 

Im Lesachtal ist die Lage weitgehend unverändert. Die Zufahrt von der Kärntner Seite aus bleibt gefährlich und ist für den allgemeinen Verkehr deshalb gesperrt. Nur Einsatz- und Versorgungsfahrten dürfen die einspurig nutzbare Strecke befahren. Aktuell werden wieder Gefahrenstellen sondiert, ebenso alternative Erschließungswege. Von Osttiroler Seite her kommt man nur bis Maria Luggau. Kurz nach der Ortschaft ist die Bundesstraße über 100 bis 200 Meter abgebrochen. Pansi: "Die Gail hat den Fuß der Bundesstraße abgefressen." Stromversorgung gibt es nach wie vor nur punktuell, Notstromaggregate sind im Einsatz. Am Freitag sollen wieder neue Strommasten angeliefert werden. Bei starkem Regen sind die Arbeiten an der Stromversorgung aber zu gefährlich, wie schnell es Verbesserungen gibt, hängt also von der Witterung ab.

Laut Pansi soll am Freitag auch die gesperrte Straße über den Plöckenpass in Angriff genommen werden. Neue Dammbrüche oder Muren wurden zunächst keine gemeldet. Allerdings könne nicht ausgeschlossen werden, dass es in abgelegeneren Gebieten zusätzliche Problemlagen gibt.

Im Bezirk Spittal wurde die Zivilschutzwarnung für die Mölltaler Gemeinde Mörtschach aufgehoben. "Es ist alles ruhig geblieben", sagte Bezirkshauptmann Klaus Brandner. Allerdings werde ab Mittag wieder Regen erwartet. Die Straße ins Mölltal, die am Donnerstag abschnittsweise gesperrt worden war, war am Freitag wieder befahrbar, teilweise allerdings nur einspurig. Die Aufräumarbeiten der Einsatzkräfte konzentrierten sich auf den Bezirk Hermagor, im Bezirk Spittal waren aber Aufklärungsflüge mit Forstleuten und Geologen geplant.

(APA)

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