Das Arbeitsmarktservice veröffentlichte einst eine Erhebung, wonach Flüchtlinge viel besser ausgebildet seien als erwartet. Neue Daten zeigen, dass die damaligen Ergebnisse nicht ganz richtig waren.
Wien. Vor genau drei Jahren – im Jänner 2016–sorgte eine Erhebung des AMS über den Bildungsstand der anerkannten Flüchtlinge für Diskussionen. Denn herausgekommen ist, dass viele Zuwanderer wesentlich besser ausgebildet seien als erwartet. So verfügten 61 Prozent der vom AMS befragten Flüchtlinge über eine Berufsausbildung, eine Matura oder ein Studium. 23 Prozent der Flüchtlinge seien Akademiker. Die Resultate wurden unter Anwesenheit des damaligen Sozialministers, Rudolf Hundstorfer (SPÖ), präsentiert.
Das AMS und verschiedene Politiker sprachen davon, dass einige Flüchtlingsgruppen besser ausgebildet seien als Österreicher. Das Problem der damaligen AMS-Erhebung war jedoch, dass es sich um keine repräsentative Umfrage handelte, sondern um eine Stichprobe. Denn es wurden nur 898 Flüchtlinge befragt.
Drei Jahre später fallen die Ergebnisse über den Bildungsstand der Zuwanderer differenzierter aus. Der „Presse“ liegt dazu eine Sonderauswertung des AMS vor. Zunächst zu den Basisdaten: Das AMS betreute im Dezember 2018 genau 32.348 anerkannte Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte. Das sind um 4,8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Flüchtlinge sind sehr ungleich verteilt. Knapp 60 Prozent leben in Wien.

Eine Aufteilung nach Nationalitäten zeigt, dass die Syrer die größte Gruppe bilden. Konkret stammten 13.370 der vom AMS betreuten anerkannten Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigten aus Syrien. Auf den Plätzen zwei bis fünf folgten Personen aus Afghanistan, Russland, dem Irak und dem Iran (siehe Grafik).