Telekom, ÖBB, Asfinag und BIG ziehen erstmals an einem Strang, um den 5G-Ausbau billiger und schneller zu stemmen.
Wien. Während Deutschland gerade erst den Startschuss für die Versteigerung der 5G-Frequenzen gibt, ist Österreich bereits einen Schritt weiter. Die ersten Frequenzen für das superschnelle mobile Internet gingen im Februar um 188 Millionen Euro an die Mobilfunkbetreiber. Doch der größte Brocken steht der Branche noch bevor. Um das Land wie geplant mit 5G zu versorgen, müssen in den kommenden Monaten Tausende Funkmasten errichtet werden. Bisher war der Aufbau solcher Handynetze in Österreich nicht nur teuer (die Baukosten stehen für etwa 70 Prozent der Ausbaukosten), sondern vor allem ein Geduldsspiel. Jeder Funkmast musste einzeln genehmigt werden, jeder geeignete Standort einzeln vom Grundstückeigentümer abgekauft werden.
Diesmal soll alles anders werden. Das hat sich zumindest die teilstaatliche Telekom Austria in den Kopf gesetzt. Der Marktführer hat eine Allianz mit der Asfinag, den ÖBB und der Bundesimmobiliengesellschaft BIG geschmiedet, um das 5G-Netz schneller ausbauen zu können. Konkret geht es um die Frage: Wie kommt die Telekom möglichst unkompliziert an genug Antennen-Standorte am Land der drei großen Grundeigner? „Geschwindigkeit ist von immenser Bedeutung“, erklärt Telekom-Chef Thomas Arnoldner der „Presse“. Schließlich liefern sich die Staaten ein Wettrennen um die Pionierrolle bei 5G. Wer zuerst kommt, könne am stärksten von der Zukunftstechnologie profitieren, hoffen sie.