Teheran lehnt Trumps Gesprächsangebot ab

APA/AFP/ATTA KENARE
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Die Revolutionsgarden wollen mit dem US-Präsidenten nicht über eine Neuverhandlung des Atomabkommens sprechen. Diese Woche hat der Iran den Deal teilweise aufgekündigt.

Im Atomstreit mit dem Iran stößt das jüngste Gesprächsangebot von US-Präsident Donald Trump auf Ablehnung in Teheran. Es werde keine Unterredungen mit den Amerikanern geben, sagte ein Vertreter der einflussreichen Revolutionsgarden am Freitag der halbstaatlichen Nachrichtenagentur Tasnim zufolge.

"Unsere Nation (...) betrachtet Amerika als unzuverlässig", führte der für politische Angelegenheiten der Garden zuständige Vizechef, Yadollah Javani, demnach aus. Die USA sollten es nicht wagen, militärisch gegen den Iran vorzugehen, warnte er.

Trump hatte am Donnerstag gesagt, dass ihn die Führung der Islamischen Republik zur Verabredung eines Treffens anrufen solle. Die USA und der Iran könnten zu einer fairen Vereinbarung kommen. Man wolle nur nicht, dass der Iran über Nuklearwaffen verfüge. Die USA könnten den Iran dabei unterstützen, sich wirtschaftlich zu erholen. Eine Militäraktion könne er jedoch angesichts der Spannungen zwischen den beiden Ländern nicht ausschließen.

Revolutionsgarden spielen in Konflikt zentrale Rolle

Der Dauerstreit über das Atomprogramm des Iran hatte sich zuletzt wieder verschärft. Genau ein Jahr nach der einseitigen Aufkündigung des 2015 in Wien geschlossenen Atomabkommens durch Trump setzte die Teheraner Führung am Mittwoch einige Verpflichtungen der Vereinbarung aus. Trump ordnete neue Sanktionen gegen den Iran an und hatte bereits kurz zuvor einen Flugzeugträger-Verband in den Nahen Osten entsandt.

Die Revolutionsgarden, die sich nun zu Trumps Gesprächsangebot geäußert haben, spielen in dem Konflikt mit den USA eine zentrale Rolle: Nachdem Trump die Elitetruppe des regulären iranischen Militärs als Terrororganisation eingestuft hatte, betrachtet der Iran nun alle US-Truppen im Nahen Osten offiziell als Terroristen. In den USA werden Angriffe auf die in der Region stationierten Soldaten befürchtet.

(APA/Reuters)

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