Trotz aller politischen Wirren am Weltmarkt prolongierte Österreichs Außenwirtschaft ihren Erfolgslauf im Vorjahr. Der Euro brachte mehr Resilienz gegenüber Schocks, Erfolgsgarant ist er nicht.
Wien. In drei Tagen ist es so weit. Am Samstag will US-Präsident Donald Trump verkünden, ob er Autos aus Europa mit Importzöllen bestrafen will, oder ob es beim Warnschuss bleibt. Die Entscheidung beschäftigt nicht nur die deutsche Automobilindustrie. Auch der Erfolgslauf der heimischen Exportwirtschaft droht ins Wanken zu geraten. 30 Prozent aller österreichischen Exporte landen in Deutschland, ein Großteil davon bei den Automobilherstellern.
Bisher zeigten sich die Exportbetriebe allerdings weitgehend unbeeindruckt von den handelspolitischen Drohgebärden der USA, wie aktuelle Zahlen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) belegen. Im Vorjahr konnte das Land seine Warenexporte demnach um neun Prozent steigern. Und obwohl die deutsche Automobilbranche aus Sorge vor Strafzöllen und höheren Umweltstandards bereits den Rückwärtsgang eingelegt hatte, stiegen selbst die einschlägigen Ausfuhren in die Bundesrepublik um 200 Millionen Euro. Die nun drohenden Strafzölle seien „eine unangenehme Situation für Österreich“, bestätigt Andreas Ittner, Vize-Gouverneur der Nationalbank. „Aber die heimische Exportwirtschaft werden sie nicht in Probleme bringen.“