Iran: "Die USA haben Angst vor einem Krieg"

Der Iran strebe keinen Krieg an, sagte am Sonntag der Chef der iranischen Revolutionsgarden, General Hossein Salami, nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Fars.
Der Iran strebe keinen Krieg an, sagte am Sonntag der Chef der iranischen Revolutionsgarden, General Hossein Salami, nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Fars.(c) APA/AFP/ATTA KENARE
  • Drucken

Chef der Revolutionsgarden spricht USA den Mut für einen Konflikt ab. Zugleich behauptet er, Teheran wolle keinen Krieg.

Teheran/Riad. In der Golfregion gehen die militärischen Vorbereitungen weiter. Sowohl die US-Streitkräfte als auch das iranische Militär versuchen, Kampfbereitschaft zu signalisieren. Zugleich kommen aber auch Beteuerungen, keinen bewaffneten Konflikt zu wollen.

Der Iran strebe keinen Krieg an, sagte am Sonntag der Chef der iranischen Revolutionsgarden, General Hossein Salami, nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Fars. Der General sprach zugleich aber auch den USA den Mut für eine Auseinandersetzung ab: „Der Unterschied zwischen denen und uns ist, dass sie Angst vor einem Krieg und nicht den Willen dazu haben.“ Die Revolutionsgarden sind ein eigener Teil der iranischen Streitkräfte und streng loyal zum Regime.

Die USA sind vor einem Jahr aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen und ziehen die Sanktionsschraube an. US-Präsident Donald Trump ließ zuletzt eine Flugzeugträgerkampfgruppe und Langstreckenbomber in die Region verlegen. Der Iran hat sich ebenfalls teilweise aus dem Atomdeal mit den verbliebenen Vertragspartnern Deutschland, Russland, China, Frankreich und Großbritannien zurückgezogen.

Krisengespräche in Mekka

Auch Irans Rivale am Golf, Saudiarabien, hat nun erklärt, einen Krieg vermeiden zu wollen. Das Land sei aber auch bereit, mit „aller Entschlossenheit“ zu reagieren, sagte Außenminister Adel al-Jubair am Sonntag. Der Ball liege bei den Iranern. Der saudische König Salman lud Staats- und Regierungschefs aus arabischen Ländern zu Krisengesprächen am 30. Mai in Mekka ein. Saudiarabien und der Iran stehen sowohl im Krieg im Jemen als auch in Syrien auf verschiedenen Seiten der Front. Im Jemen fliegt Saudiarabien Luftangriffe auf von Teheran unterstützte Rebellen. (APA/Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.05.2019)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die USA verstärken ihre militärische Präsenz am Golf
Home

Trump droht dem Iran mit Vernichtung

Der US-Präsident hat dem Iran per Twitter mit der Auslöschung gedroht.
Außenpolitik

Die gefährlichen Brandherde im Nahen Osten

Der Konflikt der USA mit dem Iran spitzt sich zu. Er ist nur eine weitere Front in einer Reihe von Kriegsschauplätzen in der Region. Und an vielen mischt Teheran mit.
Ayatollah Ali Khamenei, oberster Führer des Iran, glaubt momentan noch nicht an einen Krieg. Doch das Land bereitet sich auf alle Szenarien vor – von „Konfrontation bis Diplomatie“.
Außenpolitik

Psychokrieg am Persischen Golf

Washington erhöht die Alarmbereitschaft für seine Truppen im Irak und zieht einen Großteil der Diplomaten aus Bagdad ab. Europa reagiert auf „maximalen Druck“ der USA mit „maximaler Zurückhaltung“.
In US-Medien machen Gerüchte die Runde, dass es zwischen Trumps Nationalem Sicherheitsberater John Bolton und anderen Regierungsmitgliedern erhebliche Meinungsverschiedenheiten zur Iran-Politik gibt
Außenpolitik

Trump zu Treffen mit iranischer Führung bereit

US-Präsident Donald Trump strebt weiterhin Verhandlungen mit dem Iran an und will von angeblichen Strategie-Konflikten in seiner Regierung nichts wissen.
Pompeo und Lawrow in Sotschi
Außenpolitik

Pompeo: USA wollen keinen Krieg mit dem Iran

Washington strebt laut US-Außenminister Mike Pompeo keinen militärischen Konflikt mit dem Iran an. "Wir streben grundsätzlich keinen Krieg mit dem Iran an", sagte Pompeo nach einem Treffen mit Sergej Lawrow in Sotschi.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.