Hannes Wolf wird bei rascher Genesung wohl erst im Frühjahr wieder Fußball spielen können. Das ist nicht nur für den ÖFB, sondern auch für RB Leipzig eine Hiobsbotschaft.
Ralf Rangnick, bis 30. Juni noch offiziell Sportchef von RB Leipzig, wurde in Österreich vor wenigen Tagen der Stempel des Buhmanns aufgedrückt. Der Grund: Rangnick stellte Leipzig-Stammspieler Konrad Laimer und den künftigen RB-Profi Hannes Wolf bloß für einen Juni-Lehrgang des ÖFB ab. Laimer stand deshalb nur dem A-Team in der EM-Qualifikation gegen Slowenien und Nordmazedonien zur Verfügung (und spielte stark), der Traum von der Teilnahme an der U21-EM wurde ihm aber verwehrt, weil Rangnick sein Veto einlegte.
Wolf wiederum lief nur für die U21 auf, es hätte seine Europameisterschaft werden können, wäre das Abenteuer für den Steirer nach 75 eindrucksvollen Minuten gegen Serbien nicht abrupt zu Ende gegangen: Bruch des rechten Außenknöchels, mehrere Monate Pause. Für Vereine besteht bei der U21-EM keine Abstellungspflicht, mancher Klub fürchtet nach einer ohnehin langen Saison Verletzungen seiner Spieler.
Leipzig hat sich die Dienste von Wolf kolportiere zwölf Millionen Euro kosten lassen, wird eben diese Dienste in den kommenden Monaten aber nicht in Anspruch nehmen können. Zumindest im Nachhinein versteht man Ralf Rangnick etwas besser.
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("Die Presse", Printausgabe 19.6.2019)