Bistum Gurk macht eine Million Verlust

(c) APA/HELMUT FOHRINGER
  • Drucken

Die wirtschaftlichen Folgen der Ära Alois Schwarz sind immer noch spürbar, auch wenn der Verlust rückgängig ist.

Klagenfurt. Der Verlust konnte zwar gegenüber dem Vorjahr halbiert werden, er beläuft sich aber immer noch auf eine Million Euro. Vom Verlust des Bistums Gurk-Klagenfurt ist die Rede – jenes berühmt berüchtigten Mensalguts, das den Haushalt des Bischofs finanzieren sollte, nicht zu verwechseln mit der Diözese selbst.

Der jüngst abgesetzte Administrator Engelbert Guggenberger hat am Montag die Bilanz des Bistums veröffentlicht, erstmals in Österreich. Dabei sprach er von „Schieflagen“, denen mit einem Sparkurs entgegengesteuert werde. So sollen nicht mehr alle 74 Mitarbeiter das ganze Jahr über angestellt sein. Laut Finanzkammerchef Franz Lamprecht seien in der Zeit von Bischof Alois Schwarz, der 250 Jagdeinladungen an Politiker und andere Prominente aussprach, Einnahmen in Höhe von einer halben Million Euro entgangen.

„Aus dem Ruder gelaufen“

Bistums-Geschäftsführer Gerhard Christoph Kalidz erklärte, es habe gegolten, „das, was im Bistum im Bildungs- und Hotelbereich wirtschaftlich aus dem Ruder gelaufen war, in geordnete Bahnen zurückzuführen“. Und was sagt der von Papst Franziskus ernannte neue Administrator, Militärbischof Werner Freistetter? Er fehlte bei der Pressekonferenz am Montag. Aus terminlichen Gründen, wie es hieß. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.07.2019)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Kleine Zeitung

Josef Marketz soll neuer Kärntner Bischof werden

Berichten der „Kleinen Zeitung“ zufolge soll der bisherige Direktor der Caritas Kärnten neuer Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt werden.
Als „Bischof der Herzen“ wird der vom Vatikan abgesetzte Kärntner Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger von der Initiative „Mündige Christen“ bezeichnet.
Religion

Druck auf Rom: Petition für „Bischof der Herzen“

Premiere in Österreichs katholischer Kirche: Unterschriftensammlung für Dompropst Guggenberger.
Er wurde vor einem Jahr nach St. Pölten versetzt: Alois Schwarz.
Religion

Ein Bischof gewinnt (das) Land

Alois Schwarz versucht sich als Reformer neu zu erfinden. Das lange Schweigen bricht er nun mit einem Interview – wenn auch nur in der eigenen Kirchenzeitung.
Gastkommentar

Wie der Vatikan Kärnten für dumm verkauft

Welle der Kirchenaustritte droht. Die nächsten Wochen entscheiden.
BEGINN DER HERBSTVOLLVERSAMMLUNG DER OeSTERREICHISCHEN BISCHOFSKONFERENZ: SCHOeNBORN / SCHIPKA
Religion

Neuer Bischof: Die Liste des Vatikans

Kärnten. Der neue Nuntius Pedro López lässt diskret zwei Kandidaten für die Nachfolge von Alois Schwarz abfragen: Bischofskonferenz-Generalsekretär Schipka und Kärntens Caritaschef Marketz.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.