Immobilien-Investitionen in CEE auf Rekordkurs

PEDZIWOL Marek / WB
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Vier Fünftel der Immobilieninvestments in Zentral- und Osteuropa entfallen auf Tschechien und Polen. In Österreich wird heuer ein Investitionsvolumen von vier Milliarden Euro erwartet.

2019 wird ein gutes Jahr für die Immobilienmärkte in Zentral- und Osteuropa, sagt der Immobilienberater CBRE. Die Rekordinvestitionssumme von 13,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr dürfte heuer übertroffen werden - im ersten Halbjahr wurden rund 5,4 Milliarden Euro in Immobilien in der CEE-Region investiert. Das Investmentvolumen in Österreich sollte bis zum Jahresende 4 Milliarden Euro erreichen.

Wenn von Zentral- und Osteuropa die Rede ist, dann sind das vor allem Tschechien und Polen, wo in der ersten Jahreshälfte 81 Prozent aller CEE-Investments stattfanden. Die am stärksten nachgefragte Assetklasse waren Büros, in die rund 3 Milliarden Euro flossen, gefolgt von Retail mit 830 Millionen Euro und Industrial mit 730 Millionen Euro.

"Die CEE-Märkte gelten als attraktiv, da die Wirtschaftslage gut ist und die Renditen deutlich über jenen der meisten westeuropäischen Länder liegen", sagte der Geschäftsführer von CBRE Österreich und CEE, Andreas Ridder, laut Mitteilung. "Wer in Tschechien oder Polen investiert, wo die Renditen für Büroimmobilien bei rund 4,4 bzw. 4,5 Prozent stehen, gilt beinahe schon als konservativ", so Ridder. Rumänien, Bulgarien und Kroatien seien "spannende Märkte" mit Renditen zwischen 7,0 und 8,0 Prozent.

Der österreichische Markt wird heuer von ausländischen Investoren dominiert, sagen die Immobilienexperten von CBRE. "Der österreichische Immobilienmarkt gilt als sehr sicher, die Spitzenrendite für Büroimmobilien, die beliebteste Assetklasse im ersten Halbjahr, liegt bei 3,65 Prozent und hat damit noch einmal leicht nachgegeben", so Ridder. Im ersten Halbjahr wurden rund 1,8 Milliarden Euro in österreichische Gewerbeimmobilien investiert. Rund 71 Prozent der Investments in Österreich kamen von internationalen Investoren.

In Wohnimmobilien in Österreich flossen im ersten Halbjahr 390 Millionen Euro. Neben Wien würden auch das Wiener Umland und Graz durch rege Neubautätigkeit an Attraktivität gewinnen, erklärte Ridder. In Wien würden heuer rund 12.000 Wohnungen fertiggestellt, der Höhepunkt dürfte im kommenden Jahr mit 18.000 Wohnungen erreicht werden.

"Einem Rekord steuern wir bei Investments in Industrie- und Logistikimmobilien entgegen, wo bis zum Jahresende erstmals rund 300 Millionen investiert werden sollten", sagt Ridder.

5000 neue Hotelzimmer in Wien

Nach Büroimmobilien waren Hotels im ersten Halbjahr die zweitstärkste Assetklasse. Die größte Transaktion war jene des Hotel Hilton am Wiener Stadtpark, das um mehr als 300 Millionen Euro von einem südkoreanischen Konsortium erworben wurde. "Die meisten neuen Hotelprojekte entstehen am Hauptbahnhof in Wien", sagte Ridder. Insgesamt sollen in Wien bis 2022 rund 5000 neue Hotelzimmer entstehen.

Anders als in Warschau oder Bukarest, wo in den Jahren 2019 bis 2021 jeweils rund eine Million Quadratmeter Büroflächen fertiggestellt werden, sind es in Wien nur 373.000 Quadratmeter. Das Angebot werde der Nachfrage bei weitem nicht gerecht, weswegen im ersten Halbjahr auch nur 110.000 Quadratmeter neu vermietet worden seien. "Aufgrund der bevorstehenden Nationalratswahl gehen wir davon aus, dass sich auch im zweiten Halbjahr am Wiener Büromarkt nicht allzu viel tun wird, da der öffentliche Sektor - traditionell einer der aktivsten Sektoren bei Neuanmietungen - Projekte aufschieben wird", so Ridder. Er geht davon aus, dass am Wiener Büromarkt heuer rund 220.000 Quadratmeter vermietet werden.

(APA)

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