Acht Jahre nach dem Reaktorunfall sind die Tanks mit verseuchtem Wasser auf dem Gelände fast voll. Südkorea befürchtet, dass Japan es heimlich in den Pazifik ablassen könnte.
Tokio. Das derzeit größte Problem im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, das 2011 durch ein Erdbeben und einen Tsunami schwer beschädigt worden war, ist die Entsorgung des radioaktiv kontaminierten Kühlwassers. Plant Japan etwa, es bald tonnenweise ins Meer zu kippen? Südkoreas Regierung hat diesen Verdacht und wünscht nun von Tokio Aufklärung, ob es die Absicht gibt, „enorme Mengen belasteten Kühlwassers“ in den Pazifik fließen zu lassen.
Man weiß: Die Wassertanks der Ruine sind weitgehend voll. Seoul befürchtet, dass damit eine „weitreichende Verunreinigung der Küstengewässer“ verbunden ist, die die Gesundheit und Sicherheit von Menschen auch in anderen Ländern gefährden würde.
Tage des Grauens
Man mag es kaum glauben, aber die Behörden haben diesen Sommer erstmals seit dem Beinahe-Super-GAU im nur 25 Kilometer entfernten Kernkraftwerk den Strand von Minamisōma zum Baden freigegeben. Auch für Kinder, denn angeblich gibt es kein Risiko für die Gesundheit. Skepsis ist angebracht, und tatsächlich war an den Stränden der Region trotz des feuchtheißen Sommers wenig los.