Das Immobilienvermögen soll bald auf fünf Mrd. Euro steigen. Dabei setzt man auf Büros und Fachmarktzentren.
Wien. Die Immofinanz hat im ersten Halbjahr die Mieterlöse um elf Prozent auf 132 Mio. Euro gesteigert. Die für Immobilienkonzerne und deren Dividendenausschüttung relevante Cashflowkennzahl FFO1 stieg um 22 Prozent auf 59 Mio. Euro, was das Unternehmen veranlasste, den FFO1-Ausblick für das Gesamtjahr von 100 Mio. auf 115 Mio. Euro (exklusive Dividende) anzuheben. Bei den Aktionären kamen die Zahlen gut an, die Immofinanz-Aktie lag am Donnerstagnachmittag deutlich im Plus, allerdings war das Börsenumfeld generell freundlich.
Das Immobilienvermögen soll bald auf fünf Mrd. Euro steigen. Derzeit umfasst es 4,5 Mrd. Euro. Dabei handelt es sich vor allem um Büro- und Einzelhandelsimmobilien in Österreich, Deutschland, Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien und der Slowakei. Der zweitgrößte Markt nach Österreich ist Polen (gemessen am Buchwert).
Mehr Fachmarktzentren
Die Immofinanz will ihre Position als Fachmarktzentren-Betreiber ausbauen, sagte Firmenchef Oliver Schumy. Bei den Stop-Shops wolle man die Marktführerschaft mit Zukäufen und Projektentwicklungen festigen. Das Plansoll von 90 Standorten im heurigen Jahr sei bereits erreicht.
Im Bürobereich verfüge man über 22 „myhive“-Standorte, weitere sollen folgen, etwa in der Ungargasse in Wien und in Düsseldorf, sagte Vorstandsdirektor Dietmar Reindl. Ab Oktober werde man auch flexible Mietverträge ab sechs Monaten Laufzeit anbieten, ebenso kleinteilige Vermietungen für Firmen ab vier Arbeitsplätzen. Normalerweise werden Büromietverträge für fünf Jahre abgeschlossen, manche Betriebe trauen sich das aber nicht zu. Sie können Verträge mit kürzerer Laufzeit, aber etwas höherer Miete abschließen.
Nach wie vor hält die Immofinanz 29 Prozent an der S-Immo. Neuigkeiten zu weiteren Synergien gibt es nicht. Die Beteiligung habe stark an Wert gewonnen, seit man eingestiegen sei, sagt Schumy.
Auch der Wert der Immofinanz ist gestiegen. Der EPRA-NAV (Nettovermögenswert) pro Aktie ist von 28,8 Euro zu Jahresbeginn auf 29,24 Euro Ende Juni gestiegen. Die Aktie wurde zuletzt um 24,4 Euro gehandelt. (b. l.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.08.2019)