Drei Viertel der Brasilianer finden das internationale Interesse an der Erhaltung des Amazonas-Gebiets "legitim". In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Datafolha vertraten 76 Prozent der Befragten diese Ansicht. Zugleich sehen aber 75 Prozent die Verwaltung des Regenwald-Gebietes als eine nationale Aufgabe an.
Selbst wenn die brasilianische Bevölkerung die Verwaltung des Amazonas-Gebiets als nationale Aufgabe betrachtet, sind doch 35 Prozent der Meinung, dass ihre Regierung dabei auf die Ansichten ausländischer Regierungen und der Weltgemeinschaft hören sollte. Sogar 66 Prozent vertraten die Meinung, Brasilien solle zum Erhalt des Amazonas Hilfen aus dem Ausland in Anspruch nehmen.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hatte in der vergangenen Woche ein Soforthilfe-Angebot der G-7-Staaten in Höhe von umgerechnet 18 Millionen Euro zurückgewiesen. 51 der Befragten sagten, Bolsonaros Umgang mit den aktuellen Bränden sei "schlecht", 21 Prozent betrachten sie als "mittelmäßig" und nur 25 Prozent als "gut".
Seit Jahresbeginn wurden in Brasilien mehr als 88.000 Brände registriert, davon mehr als die Hälfte im Amazonas-Becken. Am Donnerstag trat ein 60-tägiges Verbot des Abbrennens von Flächen in Kraft, das Bolsonaro per Dekret anordnete. Seitdem wurden auf Satellitenaufnahmen aber tausende neue Brände entdeckt.
(APA)