Brexit: „Johnson macht den Wählern auf den Kopf und erklärt: Es regnet“

FRANCE-G7-SUMMIT
FRANCE-G7-SUMMIT(c) APA/AFP/LUDOVIC MARIN
  • Drucken

Der Politologe David Bell hält einen Stopp des No-Deal-Brexit für unwahrscheinlich, vorgezogene Neuwahlen hingegen für sehr wahrscheinlich.

Die Presse: Heute tritt das britische Parlament erstmals nach der Sommerpause zusammen, während Premierminister Boris Johnson unbeirrt an seinem Kurs eines No-Deal-Brexit um jeden Preis festzuhalten scheint. Kann er noch gestoppt werden?

David Bell: Wahrscheinlich nicht. Die EU-Befürworter sind tief gespalten. Zudem wurde die Debatte auf ein neues Terrain verschoben: Es geht nicht mehr um EU-Verbleib gegen EU-Austritt, sondern um Austritt mit oder ohne Deal. Eine der stärksten Optionen, Johnson zu stoppen, wäre ein Misstrauensvotum. Aber eine große Anzahl von Abgeordneten will Labour-Chef Jeremy Corbyn nicht als Premier. Daher würde ein entsprechender Antrag mit Sicherheit scheitern. Wir rasen mit wachsender Geschwindigkeit abwärts.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Kommentare

Der heitere Kontrollverlust im Brexit

Humor und Fatalismus scheinen die einzigen Mittel zu sein, Britanniens Austritt zu verkraften.
EC President Juncker shakes hands with British PM Johnson in Luxembourg
Europa

Brexit mit Eierschwammerln für zwei

Premierminister Johnson reiste nach Luxemburg zu einem Arbeitsessen mit Kommissionschef Juncker. Konkrete Vorschläge zum Austrittsabkommen hatte er nicht im Gepäck.
British Prime Minister Boris Johnson and European Commission President Jean-Claude Juncker talk as they leave after their meeting in Luxembourg
Europa

Brexit-Treffen: Keine neuen Vorschläge aus London

Ohne greifbares Ergebnis ging ein Treffen zwischen dem britischen Premier Boris Johnson und dem EU-Kommissionpräsidenten Jean-Claude Juncker zu Ende.
Parteikollege David Cameron bezeichnet Boris Johnson als „Lügner“, dem es in der Brexit-Frage nur um seine Karriere gehe.
Europa

Opfert Johnson Nordirland?

Premier Johnson trifft Juncker und will im letzten Moment eine Einigung über ein Austrittsabkommen erreichen – eventuell sogar zum Preis einer Abkoppelung von Belfast.
Außenpolitik

Brexit: Scheidender Parlamentspräsident Bercow vergleicht Johnson mit Bankräuber

John Bercow warnt den britischen Premierminister, Gesetz und Parlament zu missachten, um einen EU-Austritt am 31. Oktober zu erzwingen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.