Die Computerspiele-Industrie setzt jährlich Milliarden um - in Österreich bleibt sie ein Nischenmarkt. Überraschend ist die Vielfalt der Berufsbilder, die die Spieleentwicklung bietet. Doch nur die wenigsten kennen sie.
Sie ist eine der am schnellsten wachsenden Branchen weltweit: Ob gigantische E-Sports-Events oder privat am Tablet auf der eigenen Couch - die Gaming-Branche verwandelt immer mehr Menschen zu Freizeit-Zockern. Zahlen des Tech-Giganten Microsoft besagen, dass derzeit etwa zwei Milliarden Menschen regelmäßig gamen.
Das Wachstumspotenzial scheint groß, auch hierzulande. Sollte man zumindest meinen. Zahlen des Wirtschaftsministeriums und der Wirtschaftskammer zeichnen jedoch ein differenzierteres Bild: Die etwa 90 Unternehmen, die hierzulande Games entwickeln, setzten vergangenes Jahr lediglich rund 24 Millionen Euro um. Die meisten sind Ein-Personen-Unternehmen, nur etwa 500 kommerzielle Entwickler können von ihrer Tätigkeit auch leben. Zu den größten Unternehmen zählen die Wiener Studios Mi'pu'mi Games, die Innsbrucker Stillalive Studios und die Grazer Bongfish. Bei einer Exportquote von bis zu 90 Prozent kommen sie zusammen auf eine Wertschöpfung von 51 Millionen Euro im Jahr.
Games made in Alpenrepublik
Trotz des relativ bescheidenen Umsatzes haben Videospiele aus Österreich eine (eigentlich) lange Tradition. Hersteller wie JoWooD, Max Design und Neo Software/Rockstar Vienna galten rund um das Millennium als Pioniere der Gaming-Branche, während sich heute ein Großteil des Know-how in den USA und Kanada konzentriert. Im Vergleich zum internationalen Wachstum scheint der Anteil Österreichs recht klein. Wieso bloß?