Die Volkspartei hat hohe Schulden. Sie braucht Finanzspritzen von Bünden und Landesparteien.
Wien. Mit dem Wandel von Schwarz zu Türkis hat sich auch die Macht in der Volkspartei verschoben – weg von den Ländern und Bünden, hin zum Chef der Bundespartei. Sebastian Kurz hat bei der Übernahme freie Hand bei der Personalauswahl, bei den Koalitionsverhandlungen und der inhaltlichen Führung der Partei bekommen. Von einer „Generalvollmacht“ für Sebastian Kurz und einer „Unterwerfung der ÖVP“ wurde damals berichtet. Damit dürfte es aber nicht allzu weit her sein. Denn finanziell hat sich die Bundespartei und damit auch ihr Obmann in den vergangenen Jahren offenbar mehr in die Abhängigkeit von Bünden und Landesparteien begeben.
Das legt der Bericht, den der „Falter“ am Montag publik gemacht hat, nahe. Darin zitiert die Zeitung neuerlich aus ihr anonym zugespielten Unterlagen der ÖVP. Demnach soll die Partei noch höher verschuldet sein, als bisher bekannt war. Nach einer „außergewöhnlichen finanziellen Belastung“ im Nationalratswahlkampf 2017 habe sich das „negative Eigenkapital“ der Partei laut Bericht auf 21,5 Mio. Euro belaufen. 18,5 Mio. davon seien Verbindlichkeiten bei Banken.