Auszeichnung

„Gefragt sind gute, sehr gute Juristen“

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Juristen(c) Julia Pabst
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Zum elften Mal prämieren Cerha Hempel und die WU Wien herausragende Bachelor-, Master- und PhD-Arbeiten aller Rechtsfakultäten Österreichs.

Vom Fachkräftemangel ist ständig die Rede. Doch wie steht es eigentlich um den juristischen Nachwuchs? Er sehe eine immer stärkere Ausdifferenzierung, sagt Georg Kodek. „Die Spitze ist sehr stark, der Durchschnitt sinkt ab.“

Kodek, Professor für Zivilrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien, sitzt der Jury vor, die die Einreichungen zum LAWard-Wettbewerb begutachtet. Den LAWard vergibt die Wirtschaftskanzlei Cerha Hempel heuer bereits zum elften Mal. Gemeinsam mit der WU Wien und der „Presse“ werden für ausgezeichnete Bachelor- und Masterarbeiten sowie juristische Dissertationen im Bereich Wirtschaftsrecht 3500 Euro ausgelobt.

„Gefragt sind gute, sehr gute Juristen“, sagt er. Früher sei ein LL. M. ein Alleinstellungsmerkmal gewesen. Nicht allen sei heute bewusst, dass Spitzenleistungen nicht von selbst kommen. Viele in der jungen Generation hätten eben andere Prioritäten.

Erfahrung zählt

„Dabei ist die Konkurrenz härter geworden“, sagt Clemens Hasenauer, Managing Partner bei Cerha Hempel, „aus Deutschland, aus den CEE-Ländern.“ Jedes Praktikum, gleich ob in einer Kanzlei oder in einem Unternehmen, bringe Erfahrung, Workshops, Seminare. Aber auch Nicht-einschlägiges helfe, denn es vermittle Disziplin und erfordere Arbeitswillen. „Wir suchen ausgeprägte Persönlichkeiten, die Kompetenz im Umgang mit Menschen haben und die in der Lage sind, ihre Leistungen zu verkaufen“, sagt Hasenauer.

In der Lage zu sein, wissenschaftlich zu arbeiten, sei hilfreich: Man lerne zu argumentieren, große Probleme aufzubereiten und strukturiert an Fragen heranzugehen. „Kann man das beim Römischen Recht, kann man das auch bei anderen Rechtsbereichen“, sagt Kodek.

Übrigens: Bei Bachelor- und Masterarbeiten raten Kodek und Hasenauer dazu, sich durchaus aktueller Themen anzunehmen. Bei Dissertationen, an denen man zwei bis drei Jahre arbeite, gelte es allerdings darauf zu achten, in dieser Zeit nicht die Themenführerschaft zu verlieren.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.09.2019)

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