Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger hat Matthias Strolz schon fast vergessen gemacht. Sie will nun nicht nur für die eigene Partei, sondern auch für die Bürgerlichen eine Alternative sein. Und letztlich auch: als Partnerin für Sebastian Kurz.
Wien. Ein schneller Schluck Kaffee aus dem Becher, ein rascher Griff zu den Flyern, und schon geht Beate Meinl-Reisinger auf den nächsten Passanten zu. Im Gegensatz zu einigen hektisch vorbeihuschenden und demonstrativ wegblickenden Menschen bleibt dieser Mann stehen, nimmt das Werbematerial mit dem aufgedruckten Foto der Neos-Chefin entgegen und plaudert ein wenig. Bis sich ein anderer Passant dazwischendrängt, die Hand der Politikerin nimmt und ein Küsschen darauf hinterlässt. „Ah, ein Küsserkönig“, kommentiert der ursprüngliche Gesprächspartner und wendet sich zu Meinl-Reisinger: „Sind Sie leicht die Spitzenkandidatin?“ Erst nach dem Küsschen des Fremden stand für ihn fest: „Des muss a Wichtige sei.“