KV-Verhandlungen

Keine Annäherung bei Verhandlungen zu Metaller-KV

START DER VERHANDLUNGEN DER HERBSTLOHNRUNDE - METALLER-KV: WIMMER / COLLINI
START DER VERHANDLUNGEN DER HERBSTLOHNRUNDE - METALLER-KV: WIMMER / COLLINIAPA/HANS PUNZ
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Als relevante Inflationsrate wurden 1,77 Prozent außer Streit gestellt. Die Arbeitnehmer fordern 4,5 Prozent mehr Gehalt. Das Rahmenrecht stand im Fokus. Mitte Oktober wird weiterverhandelt.

Die zweite Verhandlungsrunde für einen neuen Metaller-KV ist am frühen Dienstagabend ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die für die Verhandlungen relevante Inflationsrate der vergangenen 12 Monate von im Schnitt 1,77 Prozent wurde außer Streit gestellt.

Themen waren bei der zweiten Verhandlungsrunde unter anderem die Forderung der Metalltechnischen Industrie nach einem einheitlichen Beschäftigten-KV und die Gewerkschaftsforderungen zum Rahmenrecht. Außerdem diskutierten die Verhandler die unterschiedlichen Einschätzungen zur wirtschaftlichen Entwicklung.

Die Arbeitgebervertreter zeigten sich trotz der Forderung der Gewerkschaft nach einem kräftigen Lohn- und Gehaltsplus mit den Gesprächen zufrieden. "Der Auftakt der KV-Verhandlungen ist aus unserer Sicht konstruktiv verlaufen. Eine gute Gesprächsbasis ist vor dem Hintergrund einer Nationalratswahl und der sich eintrübenden Konjunktur keine Selbstverständlichkeit", so der Obmann des WKÖ-Fachverbands Metalltechnische Industrie, Christian Knill, am Dienstagabend in einer Aussendung. Bei den einzelnen Themen habe man noch keine Lösungen gefunden, aber "die Basis für weitere sachliche Gespräche" sei gelegt.

Vier-Tage-Woche und sechs Wochen Urlaub gefordert

Laut Gewerkschaft wurde von der Arbeitgeberseite noch kein Angebot für Lohn- und Gehaltserhöhungen gemacht. Die Arbeitnehmervertreter fordern eine Erhöhung von 4,5 Prozent sowohl für die Mindestlöhne/gehälter wie auch die Ist-Löhne bzw. -gehälter oder mindestens 100 Euro mehr. "Es gibt wirtschaftlich gute Voraussetzungen für ein ordentliches Lohn- und Gehaltsplus", bekräftigten die beiden gewerkschaftlichen Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp) ihr Statement von gestern. Außerdem fordert die Gewerkschaft einen leichteren Zugang zur 4-Tage-Woche und zur sechsten Urlaubswoche.

Die Mitgliedsunternehmen des Fachverbands Metalltechnische Industrie haben rund 135.800 Beschäftigte, darunter sind rund 7.500 Mitarbeiter aus der Gießereiindustrie, die ihren Kollektivvertrag getrennt verhandeln, aber Teil des Fachverbands sind. Zu den größten Firmen der Branche zählen unter anderem der Anlagenbauer und Technologiekonzern Andritz, der Seilbahnhersteller Doppelmayr, der Beschlägehersteller Julius Blum und der Kranhersteller Palfinger. Zur Metalltechnischen Industrie gehören insgesamt rund 1.200 Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei.

Die nächsten KV-Verhandlungen finden am 15. Oktober (3. Runde) und wenn nötig am 16. Oktober (4. Runde) statt.

(APA)

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