Expansion

Ikea Österreich setzt voll auf die Wiener

So wird das City-Ikea am Wiener Westbahnhof ausschauen
So wird das City-Ikea am Wiener Westbahnhof ausschauen
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Am Wiener Westbahnhof entsteht bis 2021 ein City-Ikea, der erste Shop dieser Art im Reich der schwedischen Möbelkette. 100 Millionen Euro werden investiert. Weltweit wurde erstmals die Umsatzmarke von 40-Milliarden-Euro geknackt.

Die Möbelkette Ikea hat im abgelaufenen Geschäftsjahr mit Billy, Malm & Co erneut gut verdient. Der Österreich-Umsatz wuchs 2018/19 (per Ende August) um 5,5 Prozent auf 803,1 Millionen Euro. Besonders stark legte das Internet-Geschäft zu, und zwar um fast 68 Prozent. Am Wiener Westbahnhof entsteht bis 2021 der erste City-Ikea, der mit U-Bahn, Bim, zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar sein wird.

Das Unternehmen investiert mehr als 100 Millionen Euro in seinen städtischen Standort, im Ikea-Reich der erste dieser Art weltweit, teilte Ikea am Mittwoch mit. Kleine Artikel können auch künftig gleich mitgenommen werden, alles andere soll binnen maximal 24 Stunden direkt nach Hause geliefert werden. Neben Gastronomie wird es auch eine allgemein zugängliche, begrünte Dachterrasse geben. "Wir glauben, dass all jene zu uns kommen werden, die kein Auto haben und den langen Weg nach Vösendorf oder Wien Nord scheuen", schreibt das Unternehmen auf seiner Website.

Die Serviceleistungen will die Möbelkette weiter ausbauen. "Nur mehr wenige wollen - ganz klassisch - selbst aussuchen, selbst zur Kasse tragen, selbst nach Hause schleppen und selbst zusammenbauen. Zeit ist ein wichtiges Kriterium geworden", sagte Ikea-Österreich-Chefin Viera Juzova laut einer Aussendung. Neben Zustellungen plant Ikea aber auch vermehrte Pick-up-Points, wo Kunden ihre Produkte selbst abholen können.

Ein solcher Abholungsort soll das neue Logistikzentrum im 21. Bezirk werden, das am 9. Oktober eröffnet wird. Ab dem Winter sollen von dort aus die Kundendirektlieferungen in ganz Österreich erfolgen. In den Logistikstandort hat Ikea rund 70 Millionen Euro investiert.

Milliarden-Erlöse mit Online-Geschäften

Konzernweit hat Ikea dank wachsender Geschäfte im Internet erstmals die Umsatzmarke von 40-Milliarden-Euro geknackt. Die schwedische Möbelkette hat zwar vergleichsweise spät mit dem Verkauf ihrer Produkte auch im Internet begonnen, investiert aber seit 2017 stark in dieses Geschäft.

Das zahlt sich nun aus: Im Ende August abgelaufenen Geschäftsjahr kletterte der Umsatz um sechs Prozent auf 41,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Erlöse im Internet sprangen um 43 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro in die Höhe. Zum Wachstum trugen aber auch neue Einrichtungshäuser bei.

Im Rahmen seines Konzernumbaus hat Ikea auch Geschäfte in Städten wie Paris eröffnet, die als Showroom dienen und die Kunden zu Käufen im Internet anregen sollen, wenn sie nach ihrem Einkaufsbummel wieder zu Hause sind. Zudem testet das Unternehmen auch die Vermietung von Möbeln als Teil seines Angebots.

Ikea befinde sich in einem großen Wandel, erklärte Torbjorn Loof, Chef der Holdinggesellschaft Inter Ikea, die die Eigentümerin des Ikea-Konzepts und weltweite Ikea-Franchisegeberin ist. Wichtige Wachstumstreiber seien die Produkte für Schlafzimmer und Küche, aber auch die noch relativ neuen Smart-Home-Artikel wie Tischleuchten mit WiFi-Lautsprechern legten deutlich zu. In diese Produkte will Ikea in den kommenden Jahr stark investieren, wie Loof sagte.

Die Geschäfte von Ikea sind in mehr als 50 Ländern im Besitz von zwölf Franchisenehmern. Die Ingka Gruppe, die ehemalige Ikea Gruppe, betreibt 374 Läden und ist einer der Franchisenehmer. Sie steigerte ihren Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr zu konstanten Wechselkursen um fünf Prozent auf 36,7 Milliarden Euro. Ihre Geschäfte im Internet legten um 46 Prozent zu und machen inzwischen elf Prozent des Gesamtumsatzes aus.

(APA/Reuters)

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